Schwarzer Schwan
21. April 2016
Katzen, Elefanten & Co.
Katzen sind eine eindrucksvolle Spezies: Die Akrobaten mit sieben Leben landen immer auf ihren Pfoten, heißt es. Beweise dafür gibt es bei Youtube zuhauf. Auch unter der menschlichen Spezies gibt es Überlebenskünstler, die katzengleich trotz tiefer Stürze auf ihren Füßen landen. Ein Beispiel? Der ehemalige Hedgefonds-Star Steve Cohen.
Mit seiner Firma SAC Capital Advisors verwaltete Cohen einst mehr als 50 Milliarden Dollar und bescherte seinen Anlegern satte Renditen. Er galt als Magier, weil er Wunder bewirkt haben soll – und an der Wall Street versteht man darunter eine wundersame Geldvermehrung, notierte einst „Die Zeit“. Zur wundersamen Geldvermehrung vereinnahmte SAS Capital Advisors insbesondere dieses Alpha: Zugang zu Insiderinformationen. SAC orientierte sich eben am Alter Ego aller Hedgefonds: der Filmfigur Gordon Gekko: „If you’re not inside then you’re outside.“
Die Sache flog 2013 auf. Was folgte, war die größte je gezahlte Strafe für Insiderhandel: 1,8 Milliarden Dollar. Steve Cohen selbst konnten die Ermittler kein Fehlverhalten nachweisen. Dennoch bekannte er sich schuldig und stimmte zu, sämtliche extern verwalteten Gelder zurückzugeben und seinen Hedgefonds in ein Single Family Offices zu schrumpfen. Dieses läuft heute unter dem Namen „Point 72 Asset Management“. Das darin verwaltete Vermögen schätzt der Bloomberg Billionaires Index auf 11,2 Milliarden Dollar.
Die Sache flog 2013 auf. Was folgte, war die größte je gezahlte Strafe für Insiderhandel: 1,8 Milliarden Dollar. Steve Cohen selbst konnten die Ermittler kein Fehlverhalten nachweisen. Dennoch bekannte er sich schuldig und stimmte zu, sämtliche extern verwalteten Gelder zurückzugeben und seinen Hedgefonds in ein Single Family Offices zu schrumpfen. Dieses läuft heute unter dem Namen „Point 72 Asset Management“. Das darin verwaltete Vermögen schätzt der Bloomberg Billionaires Index auf 11,2 Milliarden Dollar.
Das war ein geschickter Schachzug von Steve Cohen. Dank seiner Reue und der Strafzahlung blieb ihm Schlimmeres erspart. Ursprünglich hatte die US-Börsenaufsicht SEC für ihn eine lebenslange Sperre geplant. Am Ende gab es nur einen Klaps auf die Finger, weil Cohan seine Angestellten nicht gut genug im Auge behalten hatte. Seine Strafe: ein zweijähriges Berufsverbot. Bis 1. Januar 2018 darf Steve Cohen keine Kundengelder annehmen und verwalten. Danach darf er wieder mitmischen.
Und dafür bringt sich der 59-Jährige bereits in Stellung. Wie Bloomberg kürzlich berichtete, hat Cohen eine neue Firma namens Stamford Harbor Capital gegründet. Gesteuert wird das neugegründete Unternehmen im Übrigen von denselben Führungskräften, die auch das Family Office – Point 72 Asset Management – leiten. Der Investmentfokus soll auf illiquiden und nicht-öffentlichen Wertpapieren liegen. Cohen gehören über „intermediate entities“ mehr als 25 Prozent an Stamford Harbor Capital, dennoch hält er sich wohlweislich vorerst im Hintergrund. Laut einem im April gestellten Zulassungsantrag bei der Regulierungsbehörde wird er „not act in a supervisory capacity“.
Und dafür bringt sich der 59-Jährige bereits in Stellung. Wie Bloomberg kürzlich berichtete, hat Cohen eine neue Firma namens Stamford Harbor Capital gegründet. Gesteuert wird das neugegründete Unternehmen im Übrigen von denselben Führungskräften, die auch das Family Office – Point 72 Asset Management – leiten. Der Investmentfokus soll auf illiquiden und nicht-öffentlichen Wertpapieren liegen. Cohen gehören über „intermediate entities“ mehr als 25 Prozent an Stamford Harbor Capital, dennoch hält er sich wohlweislich vorerst im Hintergrund. Laut einem im April gestellten Zulassungsantrag bei der Regulierungsbehörde wird er „not act in a supervisory capacity“.
Bislang hat Stamford Harbor Capital keinerlei Gelder eingesammelt. Schwierig dürfte dieses Unterfangen allemal werden. Denn für ihre Dienste sollen die Kunden von Stamford Harbor Capital ordentlich blechen. In dem „regulatory filing“ ist von einer Management Fee von zwei Prozent auf das Nettovermögen und einer Performance Fee zwischen zehn und satten 50 (!) Prozent auf den Nettogewinn die Rede. Tja, ist der Ruf erst ruiniert, managt es sich gänzlich ungeniert. Und als erfahrener Asset Manager weiß Cohen, dass Asset Management ein Nullsummenspiel ist – allerdings nur vor Kosten!
Wen das nicht abschreckt, schreckt wohl auch die Strafakte des Firmengründers nicht. Nachts sind schließlich alle Katzen grau. Und Steve Cohen dürfte auf den Faktor Zeit bauen: Die meisten Menschen sind nun einmal nicht wie Elefanten, die nie etwas vergessen. Menschen sind eben Menschen und darum gierig. Alle, die Gier für eine Todsünde halten, kann Gordon Gekko jedoch beruhigen: „The point is, ladies and gentleman, that greed, for lack of a better word, is good. Greed is right, greed works. Greed clarifies, cuts through, and captures the essence of the evolutionary spirit. Greed, in all of its forms; greed for life, for money, for love, knowledge has marked the upward surge of mankind.”
Wen das nicht abschreckt, schreckt wohl auch die Strafakte des Firmengründers nicht. Nachts sind schließlich alle Katzen grau. Und Steve Cohen dürfte auf den Faktor Zeit bauen: Die meisten Menschen sind nun einmal nicht wie Elefanten, die nie etwas vergessen. Menschen sind eben Menschen und darum gierig. Alle, die Gier für eine Todsünde halten, kann Gordon Gekko jedoch beruhigen: „The point is, ladies and gentleman, that greed, for lack of a better word, is good. Greed is right, greed works. Greed clarifies, cuts through, and captures the essence of the evolutionary spirit. Greed, in all of its forms; greed for life, for money, for love, knowledge has marked the upward surge of mankind.”
Und auch für diejenigen, denen diese Grundhaltungen zu kapitalistisch oder kalt sind, hat Gekko einen Rat: „If you need a friend, get a dog.“
In diesem Sinne wünscht Ihnen die Redaktion von portfolio ein geruhsames Wochenende.
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portfolio institutionell
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