Alternative Anlagen
20. April 2015

Infrastrukturmanager haben’s schwer

Nur wenigen Fonds gelingt das Final Closing. Es dauert immer länger, bis Fonds schließen. Allerdings: Die Manager, denen es gelingt, können eine große Menge an Kapital anlocken.

Das Fundraising-Umfeld gestaltet sich gemäß einer neuen Auswertung des Datenspezialisten Preqin für Infrastrukturmanager im ersten Quartal dieses Jahres weiterhin herausfordernd. In den ersten drei Monaten 2015 gelang lediglich vier Fonds das Final Closing. Das eingesammelte Gesamtvolumen betrug 5,3 Milliarden Dollar, der niedrigste Quartalswert seit dem dritten Quartal 2013. „Allerdings haben diejenigen Manager, denen ein Final Closing gelang, oftmals einen große Menge an Kapital angelockt“, merkt Andrew Moylan von Preqin an. Die durchschnittliche Größe von Infrastrukturfonds hat sich in den vergangenen Jahren stetig erhöht und steht zum gegenwärtigen Zeitpunkt bei 1,3 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: 2011 waren es 503 Millionen Dollar, 2014 betrug der Durschnitt 984 Millionen Dollar. Der größte Fonds, der im zurückliegenden Quartal sein Final Closing erreichte, war der zwei Milliarde Dollar schwere First State European Diversified Infrastructure Fund. 
Wie umkämpft der Markt derzeit ist, zeigt sich auch an der Vielzahl von Managern, die für ihre Fonds im Moment auf Kapitalsuche sind. Insgesamt 146 Fonds im Markt visieren Commitments in Höhe von insgesamt 97 Milliarden Dollar an. Rund 45 Prozent der Fonds sind dabei schon zwei Jahre oder länger am Markt. Die durchschnittliche Raising-Dauer ist seit 2008 von 15 auf inzwischen 23 Monate angestiegen. Allerdings: Die Schere zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen Fundraisern geht weit auseinander. Während einige Fonds (14 Prozent) weniger als ein halbes Jahr benötigen, brauchen 21 Prozent mehr als drei Jahre. 
Konkurrenz bekommen die Fondsmanager aber nicht nur von Ihresgleichen, sondern auch von institutionellen Investoren selbst, bei denen sie eigentlich versuchen Kapital einzusammeln. Diese wollen zunehmend direkt in Infrastruktur investieren. Jüngstes Beispiel sind zwei Pensionsgiganten, die sich zu einer Allianz zusammengeschlossen haben. Der US-amerikanische Pensionsfonds Calstrs (California State Teachers‘ Retirement System) schließt sich mit der niederländischen APG Asset Management zusammen. Gemeinsam bilden sie eine Infrastrukturinvestmentallianz, in die beide Einrichtungen laut Medienberichten zunächst je 250 Millionen Dollar stecken werden. Christopher Ailman, Chief Investment Officer von Calstrs, erklärte gegenüber dem Fachmedium Penions & Investments, dass das Bündnis innerhalb der nächsten Jahre mehrere Milliarden Dollar in Nordamerikas Infrastruktur investieren soll. Bei den Anfangsinvestitionen werde man sich auf bereits existierende Energieinfrastruktur fokussieren.  
Wie Preqin in seinem neuen Report zu Infrastruktur ebenfalls aufzeigt, sind im ersten Quartal 2015 insgesamt 125 Infrastrukturdeals im Wert von 105 Milliarden Dollar abgeschlossen worden. Dabei hat Europa den Markt mit 54 abgeschlossenen Deals dominiert, gefolgt von Nordamerika mit 40. 
portfolio institutionell newsflash 20.04.2015/Kerstin Bendix
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