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16. Februar 2015

Stagnation und Deflation gelten als größte Belastung

Dies und andere Ergebnisse hat eine Umfrage unter den Teilnehmern einer Investmentkonferenz gebracht. Eine weitere Feststellung lautet: Die Mittel der Geldpolitik sind weitgehend erschöpft.

Der auf börsennotierte Indexprodukte oder Exchange Traded Products (ETP) spezialisierte Anbieter ETF-Securities hat bei seiner Investmentkonferenz am Dienstag vergangener Woche in Frankfurt/Main die Besucher über drängende Marktthemen abstimmen lassen. Auf die Frage von Bernhard Wenger, Leiter des europäischen Vertriebs von ETF-Securities: „Welches der folgenden Szenarien würde Ihr aktuelles Portfolio am stärksten belasten?“ antworteten 36 Prozent: „Europäische Stagnation und echte Deflation“.
13 Prozent sahen als zweitgrößte Belastung „Konjunkturprogramm in China generiert nicht genügend Wachstum“, zehn Prozent als drittgrößte Belastung „Konjunkturprogramm in Japan generiert nicht genügend Wachstum“, 23 Prozent votierten als viertgrößte Belastung für „US-Zinsen steigen zu schnell“ und 19 Prozent als fünftgrößte Belastung „Weitere Eskalation des Ukraine-Konflikts“. Die Antworten waren vorgegeben; die Teilnehmer sollten die Vorgaben entsprechend der größten Belastung bis zur geringsten Belastung ordnen. Die meisten der Umfrageteilnehmer kamen aus den Bereichen Portfoliomanagement, Broker/Market Maker, Vermögensverwaltung, Private Banking und Investment Banking.
Auch wenn die Ergebnisse nicht repräsentativ sind, geben sie doch eine interessante Momentaufnahme. Auf die Frage: „Welche Anlageklasse bevorzugen Sie für 2015?“ nannten 29 Prozent der Teilnehmer „Aktien der Industrieländer“ als erste Präferenz, 15 Prozent „Aktien der Schwellenländer“ als zweite, zwölf Prozent „Infrastruktur“ als dritte Präferenz, 13 Prozent „Rohstoffe“ als vierte, sieben Prozent „Staatsanleihen“ als fünfte, zwölf Prozent „Unternehmensanleihen“ als sechste und 13 Prozent „Währungen“ als siebte Präferenz. 
In einer Einführungsrede zur Konferenz verwies die Finanzjournalistin Silvia Wadhwa unter anderem darauf, dass die Möglichkeiten der Europäischen Zentralbank (EZB), mit geldpolitischen Mitteln zu versuchen, die Konjunktur in den Euroländern anzukurbeln, mittlerweile weitgehend erschöpft sind. Vielmehr seien die einzelnen Mitgliedstaaten gefordert, eine Fiskalpolitik zu betreiben, die unter anderem dafür sorgt, dass die Geldfluten der EZB in der Realwirtschaft ankommen und nicht verpuffen. Die Frage aus dem Publikum, ob der negative Einlagenzins der EZB nicht eine Bankrotterklärung an die Fiskalpolitik der Euroländer sei, bejahte sie. „Die Geldpolitik soll Dinge leisten, die sie nicht leisten kann. Irgendwann ist sie nicht mehr wirksam“, betonte Wadhwa. Hier finden Sie die Umfrage im Detail.  portfolio institutionell newsflash 16.02.2015/Detlef Pohl/Heike Gorres/Tobias Bürger

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