Immobilien
26. Januar 2015

Immobilienhunger ist noch nicht gestillt

Real Estate wird 2015 ein „heißes Ticket“ bleiben, so lautet das Fazit einer neuen Inrev-Studie. Investoren weltweit wollen die Allocation weiter ausbauen.

Immobilien erfreuen sich bei Investoren weltweit weiterhin großer Beliebtheit. 2015 sind für diese Asset-Klasse Kapitalzuflüsse von rund 42,5 Milliarden Euro geplant. Der Großteil, nämlich 19,2 Milliarden Euro, wird nach Europa und hier insbesondere nach Deutschland, Großbritannien und Frankreich fließen. Dies geht aus der neuen Studie „Investment Intention Survey 2015“ des Immobilienverbandes Inrev, an der weltweit 144 Investoren, 174 Fondsmanager und 19 Dachfondsmanager teilnahmen. Im Schnitt wollen die befragten Investoren ihre Immobilien-Allokation von 10,8 auf 11,3 Prozent erhöhen. 
Ein genauer Blick auf die verschiedenen Regionen, aus denen die Investoren stammen, offenbart jedoch merkliche Unterschiede bezüglich der Real-Estate-Allokation. Mit 12,2 Prozent haben die europäischen Investoren bereits jetzt die höchste Immobilienquote, diese soll 2015 auf 12,6 Prozent ausgebaut werden. Am niedrigsten ist die Quote bei den Investoren in Nordamerika. Das ändert sich auch nicht durch die für dieses Jahr geplante Aufstockung von derzeit 8,5 auf 9,1 Prozent. In der goldenen Mitte finden sich die Investoren aus dem asiatisch-pazifischen Raum, deren Immobilienanteil derzeit 9,8 Prozent beträgt und auf elf Prozent erhöht werden soll. Mehrheitlich sind Investments im Heimatmarkt geplant. Einige zieht es jedoch auch in andere Regionen, unter anderem nach Europa und Nordamerika. 
Dass asiatische Investoren ein immer wichtigerer Player auf dem internationalen, aber auch auf dem deutschen Immobilienmarkt sind, hat kürzlich auch das Trendbarometer „Immobilien-Investmentmarkt 2015“ von EY Real Estate gezeigt. Laut diesem erwarten 88 Prozent der 130 befragten Investoren, die auf dem deutschen Immobilienmarkt aktiv sind, dass asiatische Investoren 2015 ihren Anteil am Transaktionsvolumen vergrößern werden. Bereits 2014 war mit Samsung SRA Asset Management ein asiatischer Anleger an einem der größten Gewerbedeals des vergangenen Jahres beteiligt. Es handelte sich um den Silberturm in Frankfurt, den die IVG Institutional Funds an die Südkoreaner für 450 Millionen Euro verkaufte. Als Hauptgrund für den Eintritt asiatischer Investoren in den deutschen Markt sieht Hartmut Fründ, Managing Partner bei EY Real Estate, die Diversifikation. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch der Investment Intention Survey. Laut diesem ist der Hauptgrund für Investoren, überhaupt in Immobilien zu investieren, die Diversifikation, wobei dies nicht nur für die befragten Investoren aus dem asiatisch-pazifischen Raum gilt, sondern insgesamt. Auf einer Skala von eins bis fünf erreicht dieser Aspekt eine Punktzahl von 4,2, gefolgt von der Rendite (3,7) sowie der risikoadjustierten Performance und Renditeoptimierung (je 3,6).  
Wie aus dem Survey weiter hervorgeht, liegt das Hauptaugenmerk der Investoren auf dem Bürosektor, wobei insbesondere der deutsche Büromarkt als Investitionsziel hoch im Kurs steht. Im Vorjahr war es noch der deutsche Wohnungssektor, der einen der obersten Top-Ten-Plätze im Länder-Sektor-Ranking besetzte. Auch alternative Sektoren wie Krankenhäuser, Studentenwohnungen, Healthcare oder Real Estate Debt sind für mehr als 20 Prozent aller Befragten ein begehrtes Investmentziel. 
In Sachen Risikobereitschaft hat sich im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls ein wenig getan. So geben gut 41 Prozent der befragten Investoren an, dass Value-added ihre bevorzugte Investmentstrategie ist. Die gleiche Anzahl präferiert Core. Damit stehen diese beiden Strategien nunmehr auf einer Stufe. Darüber hinaus hat die Opportunity-Strategie an Popularität gewonnen. Rund 17 Prozent bezeichnen diese als bevorzugte Strategie, 2014 waren es nur etwa sieben Prozent.    
portfolio institutionell newsflash 26.01.2015/Kerstin Bendix
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