Immobilien
5. November 2014

Margen für gewerbliche Immobilienfinanzierer steigen wieder leicht

Im Mittel fallen die Margen neun Basispunkte höher aus als noch vor drei Monaten. Die Stimmung der Kreditgeber ist sehr gut.

Die Margen für die gewerbliche Immobilienfinanzierung gehen leicht nach oben. Wie das FAP-Barometer von dem Beratungsunternehmen Flatow Advisory Partners für das vierte Quartal dieses Jahres zeigt, streuen die Loan-to-Value-Werte bei der Finanzierung von Immobilienbeständen zwischen 50 und 100 Prozent. Der Schwerpunkt liegt über alle Finanzierungs- und Immobilientypen bei 72 Prozent. Die Margen reichen von 65 bis 600 Basispunkte, im Mittel liegt der Wert bei 176. Das ist etwas mehr als im dritten Quartal dieses Jahres (167 Basispunkte), aber noch immer deutlich weniger als noch im ersten Quartal 2014. Damals lag das Mittel bei 203 Basispunkten. 
Auch bei der Finanzierung von Projektentwicklungen streuen laut dem FAP-Barometer, für das 183 Experten, die mehrheitlich direkt mit der Vergabe von gewerblichen Immobilienkrediten betraut sind, die LTC-Werte, und zwar zwischen 50 und 90 Prozent. Der Schwerpunkt liegt mit 76 Prozent leicht über dem Vorquartalswert (73 Prozent). Die Margen reichen bis über 600 Basispunkte und sind im Mittel gegenüber dem Vorquartal von 205 auf 224 Basispunkte angestiegen. 
Wie das FAP-Barometer weiter zeigt, ist die Stimmung der Kreditgeber im gewerblichen Immobilienfinanzierungsmarkt sehr gut. Aktuell sind knapp 70 Prozent der Meinung, dass die Rahmenbedingungen für gewerbliche Immobilienfinanzierungen progressiver sind als im Vorquartal. Seit Start des FAP-Barometers im Jahr 2012 wird der Finanzierungsmarkt von den befragten Experten als stetig progressiver eingeschätzt. „Das Umfeld für Immobilienfinanzierungen ist derzeit in Deutschland hervorragend. Geld ist für die Banken billig zu haben und sie reichen es gerne für Sachwertinvestitionen heraus. Immobilien sind aktuell ein weiterhin sehr gefragtes Segment“, so Curth-C. Flatow, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von FAP.
Das Neugeschäft steigt bei 49 Prozent der Kreditgeber an, was ein nahezu unveränderter Wert ist. Den größten Teil des Kreditvolumens machen weiterhin Kredite bis zu 50 Millionen Euro aus (85 Prozent). Kredite zwischen 50 und 100 Millionen Euro wurden weniger ausgegeben. Im vierten Quartal liegt ihr Anteil bei neun Prozent, im Vorquartal waren es noch 20 Prozent. Bei den finanzierten Immobilientypen setzt sich der Trend des dritten Quartals weiter fort: Nischensegmente wie Wellness- und Entertainment-Immobilien oder Parkhäuser sind bei den Kapitalgebern beliebter. Klassiker wie Wohn- und Büroimmobilien oder Shoppingcenter verlieren hingegen leicht. Bei der Finanzierung von Projektentwicklungen gewinnen Hotels und Mikroapartments hinzu.
portfolio institutionell newsflash 05.11.2014/Kerstin Bendix
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