5. November 2014

Norwegischer Staatsfonds baut auf Immobilien

Solide Rendite im dritten Quartal. Immobilienquote soll drastisch ausgeweitet werden.

Der Vermögensverwalter des norwegischen Staatsfonds, Norges Bank Investment Management (NBIM), erzielte im dritten Quartal mit den Immobilieninvestments in dem Fonds eine Rendite von 1,5 Prozent. Derzeit ist der Immobilienbestand des norwegischen Staatsfonds mit einer Quote von 1,3 Prozent noch recht überschaubar. Laut einem Bericht von „Investment Pensions Europe” (IPE) soll der Immobilienbestand in den kommenden Jahren sukzessive auf bis zu fünf Prozent ausgeweitet werden. Laut IPE ist der weltgrößte unter den Staatsfonds bestrebt, ein globales Immobilienportfolio aufzubauen. Große Sprünge soll es aber nicht geben. Vielmehr soll über die kommenden Jahre hinweg jeweils ein Prozent der Mittel in den Real-Estate-Bereich fließen. 
Yngve Slyngstad, Chief Executive Officer bei NBIM, wird von IPE mit den Worten zitiert: „Unsere Strategie besteht darin, in einer begrenzten Zahl von Städten rund um den Globus zu investieren. Dabei wollen wir uns auf Bürogebäude und Einzelhandelsobjekte konzentrieren.“ Nach einer größeren Einkaufstour im vergangenen Jahr erwarb Chefanleger Slyngstad für den norwegischen Staatsfonds im dritten Quartal 2014 weitere Objekte in den USA und in Europa. Beispielsweise übernahm der Fonds Anteile an einem Bürohaus in Boston. Für einen Anteil von 47,5 Prozent legten die Skandinavier umgerechnet rund 96 Millionen Euro auf den Tresen. Auf dem alten Kontinent wiederum ging NBIM zuletzt in Madrid, London und Paris auf Shoppingtour. In der Seine-Metropole sicherte sich der Asset Manager im 1. Arrondissement am Boulevard de la Madeleine 100 Prozent am „Le Madeleine Gebäudekomplex“. Das vor wenigen Jahren frisch sanierte Objekt bietet auf einer Fläche von 31.500 Quadratmetern Platz für Büros und den Einzelhandel. Verkäufer des 425,6 Millionen Euro teuren Komplexes ist ein von der US-Investmentgesellschaft Blackrock gemanagter Fonds.
Der norwegische Staatsfonds verfügt jüngsten Angaben zufolge über ein Anlagevolumen von rund 664 Milliarden Euro. Zum Immobilienportfolio gehören bereits Prestigeobjekte der Londoner Regent Street, des New Yorker Times Square und der Champs-Elysées in Paris. 
Auch auf Deutschlands Immobilienmarkt hat der norwegische Staatsfonds kürzlich zugeschlagen. Er hat die Mehrheitsbeteiligung an den Büroimmobilien im Quartier Lenbach Gärten in München von AM Alpha, einem europäischen Multi Family Office für Immobilien, erworben. Die beiden Bürogebäude in der Nähe des alten botanischen Gartens wurden 2007 entwickelt und umfassen 29.000 Quadratmeter vermietbare Bürofläche. Hauptmieter der beiden Gebäude sind McKinsey und der Condé Nast Verlag. Der Kaufpreis von 176,1 Millionen Euro (entsprechend 100 Prozent der Anteile) beinhaltete die Übernahme der Fremdfinanzierung von 75 Millionen Euro. Eine Minderheitsbeteiligung wurde an einen Co-Investment-Fonds verkauft, der zukünftig von AM Alpha gemanagt wird. Laut Siegmut Böhm, Geschäftsführer der AM Alpha, war die Nachfrage für die Lenbach Gärten überwältigend – sowohl von ausländischen als auch deutschen Investoren. 
portfolio institutionell newsflash 05.11.2014/Tobias Bürger
Autoren:

Schlagworte:

In Verbindung stehende Artikel:

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert