Alternative Anlagen
30. Juni 2014

Studie: Staatliche Investoren setzen auf Alternatives

Eine aktuelle Invesco-Studie wirft ein Schlaglicht auf öffentliche Investoren aus aller Welt. Trotz einer fundamentalen Präferenz für entwickelte Märkte investieren sie verstärkt in Alternatives. Allokationen in Schwellenländern sind an der Tagesordnung.

Wer sich einen Einblick in das Anlageverhalten von Investoren im Staatsbesitz, wie zum Beispiel Staatsfonds, staatliche Pensionskassen, Zentralbanken und Ministerien, verschaffen will, dem sei die neue Invesco Global Sovereign Asset Management Studie empfohlen. Für die diesjährige Untersuchung wurden mehr als 50 öffentliche Investoren befragt, die zusammen ein Vermögen von mehr als 5,7 Billionen US-Dollar verwalten. Bei der jüngsten Analyse handelt es sich um die zweite Sovereign Asset Management Studie von Invesco. Nachdem die Studienmacher im vergangenen Jahr 38 Staatsinvestoren befragt haben, kommen dieses Mal exakt 52 Teilnehmer zu Wort. 
Eine der zentralen Erkenntnisse lautet: Trotz einer grundlegenden Präferenz für entwickelte Märkte relativ zum Gesamtportfolio fließen die Neuanlagen der Großanleger vor allem in die Emerging Markets – einschließlich Lateinamerikas, Afrikas und China. Darüber hinaus favorisieren die staatlichen Investoren alle Arten von Alternatives. Wie Invesco hervorhebt, haben die befragten Anleger ihr Engagement per Saldo in allen großen alternativen Anlageklassen ausgebaut.
Anhand ihrer Datenanalyse streichen die Studienmacher heraus, dass sich die Verschiebungen auf geografischer Ebene und zwischen den Anlageklassen auf die stärkere Bedeutung der strategischen gegenüber der taktischen Asset-Allokation für die Anlagestrategien und Anlageentscheidungen der Staatsinvestoren zurückführen lassen. Ein wichtiger Faktor sind in diesem Kontext die antizipierten Mittelzuflüsse. Demnach rechnet knapp die Hälfte (46 Prozent) der Staatsinvestoren im laufenden Jahr mit höheren Neuanlagen im Vergleich mit 2013. Demzufolge sind auch nennenswerte Auswirkungen auf die globalen Kapitalströme zu erwarten. 45 Prozent der Studienteilnehmer aus den westlichen Industrieländern erwarten im Jahr 2014 höhere Mittelzuflüsse. Genauso viele rechnen damit, dass sich die Neuanlagen weiter auf dem aktuellen Niveau bewegen werden. 
Alternatives in der Erfolgsspur 
Im Hinblick auf die Allokationen neuer Anlagegelder bleiben Alternatives – wie schon im Vorjahr – die klaren Gewinner in den Portfolios der Staatsinvestoren. Per Saldo haben 2013 51 beziehungsweise 29 Prozent der Befragten ihr Neuengagement in Immobilien und Private Equity relativ zum Gesamtportfolio ausgebaut. Nun lässt sich trefflich darüber streiten, ob Immobilien als „Alternatives“ richtig klassifiziert sind. Dessen ungeachtet rechnen die Staatsanleger für 2014 gegenüber dem Vorjahr mit höheren Neuallokationen, und das sowohl bei Immobilien, Private Equity, Infrastruktur, Hedgefonds und Rohstoffen. Unter den Staatsinvestoren aus der westlichen Hemisphäre beinhaltet dies auch Allokationen in inländische Private-Equity-Investments. Stolze 60 Prozent der Befragten rechnen hier 2014 mit einer Steigerung (nach null Prozent im Vorjahr!). Bei Infrastrukturanlagen rechnen immerhin 25 Prozent mit einer Steigerung. Auch hier lag der Wert  im Vorjahr bei null. 
Laut Invesco signalisiert die Ergebnisanalyse, dass das anhaltende Interesse an alternativen Anlagen ein struktureller Trend ist, der auf die strategischen Asset-Allokation zurückzuführen ist und nicht auf kurzfristige taktische Anpassungen zur Steigerung der kurzfristigen Rendite. 
portfolio institutionell newsflash 30.06.2014/Tobias Bürger
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