Dax-Konzerne steigern Pensionsvermögen
Die Dax-Konzerne haben von der guten Aktienmarktentwicklung im vergangenen Jahr profitiert. Die Rendite der Pensionsvermögen entwickelt sich weiter positiv. Die Verpflichtungen sind zu 66 Prozent bedeckt.
Die Pensionsvermögen der Dax-Unternehmen haben 2013 eine solide Rendite von fünf Prozent erzielt. Diese positive Entwicklung ließ die Pensionsvermögen auf das Rekordhoch von 197 Milliarden Euro steigen. Das geht aus einer Analyse des Beratungsunternehmens Mercer hervor, für die die bereits erschienenen Geschäftsberichte von 22 Dax-Unternehmen herangezogen wurden. Diese Konzerne repräsentieren fast 90 Prozent der Pensionsverpflichtungen und Pensionsvermögen im Dax.
Als Grund für die positive Entwicklung der Pensionsvermögen sieht Dr. Carl-Heinrich Kehr, Principal im Bereich Investments bei Mercer in Deutschland, die gute Aktienmarktentwicklung im vergangenen Jahr: „Damit konnte trotz der geringen Renditen von etwa 1,4 Prozent im Rentenmarkt eine Rendite von insgesamt etwa fünf Prozent erwirtschaftet werden.“ Derzeit haben die Dax-Unternehmen ihre Pensionsvermögen zu etwa einem Viertel in Aktien investiert. Die Aktienquote liegt damit um etwa drei Prozent über dem Vorjahresniveau. Der Anstieg der Aktienquote ist nach Ansicht von Mercer jedoch nicht auf eine aktive Umschichtung zurückzuführen, sondern eher auf die hohe Rendite im vergangenen Jahr.
Mit etwa 60 Prozent ist der Großteil des Pensionsvermögens nach wie vor in Rentenpapiere investiert, wobei Anleihen europäischer Staaten und Unternehmen eine moderat positive Rendite von etwa zwei Prozent erzielten. Einige der Dax-Konzerne seien jedoch auch in Schwellenländeranleihen investiert, die eine negative Rendite für das Jahr 2013 aufwiesen. Die Investments in sonstige Asset-Klassen nahmen zwar – wohl auch wegen der sehr guten Aktienperformance – im Anteil geringfügig ab, spielten mit im Durchschnitt rund 15 Prozent aber weiterhin eine gewichtige Rolle in den Anlagestrategien der Dax-Unternehmen, so Mercer.
Wie die Analyse weiter zeigt, ist die Höhe der Pensionsverpflichtungen das erste Mal seit 2008 gesunken. Sie sanken um zehn Milliarden auf 300 Milliarden Euro. „Offenbar konnte eine Reihe von Dax-Unternehmen den Rechnungszins für die Bewertung der Pensionsverpflichtungen im Jahr 2013 wieder anheben, was zu einer Verringerung des Verpflichtungsumfangs führt“, erklärt Thomas Hagemann, Chefaktuar von Mercer Deutschland.
Die positive Entwicklung sowohl bei den Verpflichtungen als auch den Pensionsvermögen sorgte dafür, dass der Dotierungsgrad gegenüber dem Vorjahr um vier Prozentpunkte stieg. Die Pensionsverpflichtungen sind nunmehr wieder zu zwei Dritteln bedeckt. „Das zeigt den großen Vorteil des deutschen Systems, das eine gesetzliche Insolvenzsicherung kennt und daher von den Unternehmen keine Mindestdotierungen fordern muss. Kein Unternehmen war im Vorjahr gezwungen, den gesunkenen Dotierungsgrad durch Nachschüsse auszugleichen. Die Unternehmen konnten vielmehr eine Entspannung abwarten, die in diesem Jahr bereits eingetreten ist“, so Hagemann.
Ein Blick auf andere Länder zeigt laut Mercer, dass es im vergangenen Jahr nicht nur in Deutschland eine positive Entwicklung in den Pensionsvermögen gab. Gleiches gilt für US-Unternehmen. Auch hier hat sich der Aktienmarkt günstig entwickelt, außerdem ist der Rechnungszins angestiegen. Die Deckungslücke der S&P-1500-Unternehmen ist vom Vorjahresrekordhoch von 557 auf 103 Milliarden US-Dollar deutlich gesunken. In Großbritannien war die Entwicklung dagegen weniger positiv. Der Deckungsgrad ist hier trotz nennenswerter Arbeitgeberbeitragszahlungen und einer guten Entwicklung der Aktienmärkte binnen Jahresfrist von 88 auf 85 Prozent im Jahr 2013 gesunken. Ursache hierfür ist im Wesentlichen die Inflationserwartung, die sich 2013 wesentlich erhöht hat, ohne dass sich der Rechnungszins ebenfalls entscheidend verändert hätte.
portfolio institutionell newsflash 24.03.2014/Kerstin Bendix
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