Alternative Anlagen
5. März 2014

Ein guter Jahrgang für dänische Kapitalsammelstellen

Pension Danmark und ATP blicken auf ein herausragendes Anlagejahr zurück. Die Investitionen in Aktien zahlten sich dabei ebenso aus wie die Infrastruktur- und Immobilien-Assets.

Das Investmentportfolio von Pension Danmark warf im vergangenen Jahr eine Rendite von 7,1 Prozent ab. Damit gelang den Dänen das Kunststück, fünf Jahre in Folge mit überaus positiven Ergebnissen aufzuwarten. Die durchschnittliche Rendite in dem Fünfjahreszeitraum wird mit zehn Prozent per annum beziffert.
Besonders positiv entwickelten sich zuletzt die Aktienbestände. Pünktlich zum 20-jährigen Firmenjubiläum warfen die global allokierten Equity-Bestände des Pensionsfonds, der mehr als  642.000 Angestellte in 26.900 Unternehmen betreut, eine Rendite von 20,4 Prozent ab. Daneben profitierte Pension Danmark von seinen Investitionen in Windfarmen und Immobilien, die mit sieben beziehungsweise 9,1 Prozent einen signifikanten Ergebnisbeitrag geleistet haben. Im Gegenzug musste Pension Danmark bei seinen Investitionen in Staats- und Hypothekenanleihen leichte Verluste hinnehmen. Vor dem Hintergrund der wieder ansteigenden langfristigen Renditen verloren die Rentenbestände 1,3 Prozent an Wert.
Umschichtungen geplant 
Angesichts der insgesamt positiven Entwicklung habe ein typisches Mitglied der Pensionseinrichtung in den vergangenen fünf Jahren eine aggregierte Rendite von mehr als 60 Prozent auf seine Spareinlagen erzielt, heißt es bei Pension Danmark. „Unser Ziel besteht darin sicherzustellen, dass unsere Mitglieder in jedem Jahr eine attraktive wie auch stabile Rendite erhalten“, betont Chief Executive Officer Torben Möger Pedersen und ergänzt: „Unsere Investitionen in Infrastruktur und Grundbesitz bilden die stabile Basis unseres Portfolios. Hier streben wir stabile und zuverlässige Renditen an, die wir in den volatileren Aktienmärkten nicht erreichen können.“
Nachdem die Pensionseinrichtung in jüngster Zeit bereits eifrig in Infrastruktur investiert hat, und neben einer Reihe von Zukäufe im Bereich Windfarmen auch Gelder in ein Biomasse-betriebenes Kraftwerk in Großbritannien investierte, will man hier in den nächsten ein bis zwei Jahren weiter aufstocken. Der Anteil von Infrastruktur und Immobilien im Portfolio soll von 15 auf 20 Prozent steigen.
Pension Danmark setzt im Hinblick auf Windfarm-Investments sowohl auf Anlagen auf dem Festland als auch auf Off-Shore-Standorte. Beispielsweise haben die Dänen 200 Millionen Dollar für das US-Großprojekt „Cape Wind“ vor der Küste Massachusetts zugesagt. Das umstrittene Projekt soll im Laufe des dritten Quartals seine Projektfinanzierung abschließen, danach soll umgehend die Bauphase beginnen. Beobachter gehen davon aus, dass Cape Winds ab 2016 mit der Energieerzeugung beginnen kann. Alles in allem beläuft sich die Bilanzsumme von Pension Danmark zum Jahresende 2013 auf umgerechnet rund 20,5 Milliarden Euro.
Ende Januar hatte bereits die um einiges größere dänische ATP ihre Resultate für 2013 vorgelegt. Die breit gestreuten Kapitalanlagen erzielten eine Rendite von 14,5 Prozent. Die ATP-Gruppe ist für Dänemark von herausragender Bedeutung. Denn nicht weniger als 915.300 Dänen beziehen Pensionszahlungen von ATP. Die Bilanzsumme beträgt hier knapp 80,4 Milliarden Euro, die in erster Linie in festverzinslichen Anlagen, Aktien, Immobilien und Infrastruktur investiert sind.
Krisenherd UN PRI
Überschattet wurde das vergangene Geschäftsjahr bei Pension Danmark, ATP und vier weiteren dänischen Pensionseinrichtungen von der Entscheidung, die UN-PRI-Organisation zu verlassen. Wie einer gemeinsamen Stellungnahme von ATP, Industriens Pension, Pension Danmark, PFA Pension, PKA und Sampension zu entnehmen ist, wollen sie die Prinzipien für verantwortungsvolles Investieren zwar auch weiterhin einhalten, doch der Organisation selbst wollen sie so lange fern bleiben, „bis sie sich wieder zu den grundsätzlichen Anforderungen guter Unternehmensführung bekennt.“ Konkret bemängeln sie die Demokratie im eigenen Haus. Diesbezüglich gab es im Januar ein Treffen zwischen Vertretern der UN PRI und den abtrünnigen Signatoren. Wie es heißt, seien weitere Meetings geplant, um die Differenzen auszuräumen.
portfolio institutionell newsflash 05.03.2014/Tobias Bürger
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