Alternative Anlagen
3. März 2014
Private Equity droht Anlagenotstand
In den Portfolien institutioneller Investoren in Deutschland und Österreich finden sich in zunehmendem Maße Private Equity Investments. Dabei ist noch reichlich „Dry Powder“ vorhanden.
Ein positives Bild des Private-Equity-Sektors zeichnet der neue Trend Report der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Danach rechnet eine deutliche Mehrheit der PE-Branche im laufenden Jahr mit einer Marktbelebung. Knapp 70 Prozent der Private-Equity-Gesellschaften gaben an, in diesem Jahr höhere Neuinvestitionen zu planen. PwC befragte mehr als 230 Fondgesellschaften. Der Fokus der Investitionen soll auch weiterhin auf der deutschen Industrie liegen, heißt es. Drei Viertel der befragten Fonds zeigten sich in der Umfrage zufrieden mit der Entwicklung ihrer Portfolio-Gesellschaften.
Vier von zehn befragten Fondgesellschaften verstärkten ihr Neugeschäft im vorigen Jahr. Dieser Trend soll sich nach Einschätzung von Steve Roberts, Leiter des Private-Equity-Geschäfts bei PwC in Deutschland, 2014 noch verstärken: „Die Märkte sind stabil und von moderatem Wachstum geprägt. Die Finanzierungsbedingungen haben sich deutlich verbessert.“ Für 2014 rechnen fast 60 Prozent der Befragten mit verbesserten oder gleichbleibend guten Finanzierungsmöglichkeiten für Investitionen. Das Geld sei da, so Roberts – ob es auch sinnvoll einsetzbar ist, hänge aber von der Anzahl attraktiver Kaufmöglichkeiten ab.
Hiesige Kapitalsammelstellen setzen verstärkt auf Private Equity, wie einer Pressemitteilung von LGT Capital Partners und der Solutio AG zu entnehmen ist. Beide Häuser verzeichnen ein hohes Interesse am Private-Equity-Dachprogramm „Crown Premium Private Equity V“, das beim maximalen Volumen von 900 Millionen Euro geschlossen wurde. Daraus schließen sie ein allgemein erhöhtes Interesse und lassen sich zu der Feststellung hinreißen, dass die durchschnittliche Allokation in den institutionellen Portfolios in Deutschland und Österreich inzwischen bei bis zu fünf Prozent liege. Crown Premium V sei das größte Private-Equity-Dachprogramm, das in Deutschland und Österreich bisher aufgelegt wurde, freut sich Solutio-Vorstand Dr. Rüdiger von Kollmann.
Crown investiert in Beteiligungsfonds, Sekundärtransaktionen und Co-Investments mit Schwerpunkt auf ungelisteten mittelständischen Unternehmen in Europa und den USA. Das bereits seit 2011 investierende Programm sei aktuell zu 70 Prozent strukturiert. Im aktuellen Marktumfeld zeige sich bei vielen Investoren eine Rückbesinnung auf Dachfonds, da sie Auswahl aus unzähligen Einzelfonds zunehmend komplexer werde.
Der wachsende Zuspruch institutioneller Investoren zeigt sich auch an anderer Stelle. Nach Angaben des Asset Managers ECM verfügen allein die europäischen PE-Fonds derzeit über noch nicht abgerufene Investoren-Commitments – umgangssprachlich spricht man von „Dry Powder“ – in Höhe von rund 190 Milliarden Euro.
portfolio institutionell newsflash 03.03.2014/Tobias Bürger
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