Asset Manager
24. Februar 2014

Optimismus kehrt zurück

Die Entscheider in Finanzinstituten verströmen wieder mehr Zuversicht. Stellenaufbau steht auf der Agenda der Banken und Asset Manager. Sorgenfrei sind die Finanzentscheider aber nicht. Versicherer sorgen sich vor der technologiegetriebenen, neuen Konkurrenz.

Die Weltwirtschaft wird sich in den nächsten zwölf Monaten weiter erholen. Diese Zuversicht breitet sich in den Führungsebenen von Finanzinstituten zuletzt immer stärker aus. Vor allem Bankenchefs zeigen sich zunehmend optimistisch, wie der aktuelle Global CEO Survey der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC zeigt. Mit 56 Prozent der weltweit befragten Bankenchefs verströmt inzwischen mehr als die Hälfte Zuversicht, was eine weitere Erholung der Weltwirtschaft anbelangt. Zum Vorgleich: Im Vorjahr waren es nur 19 Prozent. Optimistisch zeigen sich aber nicht nur die Vorstandsriegen von Banken, sondern auch Versicherungen und Asset Manager. Im Vergleich mit den Banken fällt der Optimismus jedoch etwas gebremster aus. Im Bereich des Asset Management rechnet 52 Prozent mit einer Erholung, bei Versicherungen sind es 45 Prozent.
Die gestiegene Zuversicht der Bankchefs spiegelt sich auch in deren Personalplanungen wider. So will mehr als die Hälfte in den kommenden zwölf Monaten Mitarbeiter einstellen. Die meisten wollen ihre Stellenanzahl sogar um mehr als fünf Prozent erhöhen. In Bezug auf weitere Investitionen herrscht indes Zurückhaltung. „Von den Befragten gehen allerdings weniger als 40 Prozent davon aus, dass ihr Vertrieb, ihre Personalverantwortlichen, die Kundenbeziehungen sowie die Innovationsbereitschaft der Bank gut vorbereitet sind für diesen Aufschwung“, sagt Markus Burghardt, Vorstandsmitglied und Leiter des Bereichs Financial Services bei PwC. Ungeachtet dessen geben weniger als 40 Prozent an, bereits Projekte gestartet zu haben, wie sie aus den wichtigsten Trends im Vertrieb, in der Datenanalyse oder im Innovationsmanagement einen Nutzen ziehen können.
Die größten Sorgen machen sich die Bankenchefs im Übrigen über die wachsende Bedeutung der Technologie. Fast 60 Prozent sehen in der Geschwindigkeit des technologischen Wandels weniger eine Chance als vielmehr eine Bedrohung für ihr Wachstum. „Die Technologie wird in den Kreditinstituten inzwischen als eine neue Wettbewerbshürde gesehen, vor allem für den schnellen und intuitiven Zugang zu Dienstleistungen“, erklärt Burghardt. Für bemerkenswert hält er außerdem: „Mehr als 70 Prozent der Bankchefs nennen inzwischen die Unsicherheit der eigenen IT als Bedrohung. Das ist mehr als in jeder anderen Branche. Zudem nehmen viele Bankchefs die zunehmend unkoordinierte Regulierung als großes Hemmnis war und halten daher weitere Investitionen in ihre IT für unbedingt notwendig. Weit verbreitet ist daher die Überzeugung, dass regulatorische Anforderungen nur mit Hilfe eines einheitlichen Datenaushaltes vollumfänglich erfüllt werden können.“
Versicherer spüren den rauer werdenden Wettbewerb
Mit ihren Sorgen stehen die Bankenchefs aber nicht allein. „Auch bei den Versicherern spüren die Entscheider den immer rauer werdenden Wettbewerb. Vor allem, weil die neue Konkurrenz nicht nur aus der eigenen Branche kommt, sondern – technologiegetrieben – aus ungeahnten Richtungen. Das lässt es für die CEOs sogar noch bedrohlicher erscheinen“, erklärt Burghardt. Mehr als die Hälfte aller Versicherungschefs sieht daher in den neuen Angreifern eine Bedrohung für ihr Wachstum – deutlich mehr als dies bei den Banken oder Asset Managern der Fall ist. Die große Mehrzahl der Versicherungschefs, nämlich 86 Prozent, rechnet fest damit, dass die Technik ihr Geschäft in den kommenden drei bis fünf Jahren nachhaltig verändern wird. So sei das Thema „Big Data“ – also die Kunst, große Mengen an Kundendaten auszuwerten – ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Gleichwohl haben bislang nur 31 Prozent der CEOs von Versicherungen Initiativen in diesem Schlüsselbereich gestartet.
Wie aus dem PwC-Survey weiter hervorgeht, ist der Anteil der befragten CEOs von Asset Managern, die konkrete Investitionen planen, deutlich größer als bei Versicherungen und Banken. „Gerade die Asset Manager finden derzeit zurück auf den Wachstumspfad. Nachdem sie im vergangenen Jahr noch eisern gespart hatten, wollen fast 60 Prozent der Befragten in den nächsten zwölf Monaten weitere Mitarbeiter einstellen und in neue Technologie investieren. Die Asset Manager gehören damit zu den drei Branchen mit dem größten Einstellungsbedarf“, so Burghardt. Gut 40 Prozent wollen auch durch Übernahmen wachsen oder Joint Ventures eingehen. Im Asset Management stellt man sich ganz offensichtlich auf einen anhaltenden Aufschwung des Geschäftes ein.
Für den Global CEO Survey 2014 hat PwC im Zeitraum von September bis Dezember 2013 insgesamt 1.344 Vorstandschefs in 68 Ländern nach den wichtigsten Trends für ihr Geschäft befragt. Darunter waren 149 CEO von Banken, 74 von Versicherungen und 108 Asset Manager.
portfolio institutionell newsflash 24.02.2014/Kerstin Bendix

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