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5. Februar 2014

Norwegens Staatsfonds mag deutschen Mittelstand

Top-Investor im deutschen, börsennotierten Mittelstand ist die Norges Bank Investment Management. In deutscher Hand ist nur ein Viertel des Streubesitzes.

Deutschlands Mittelstand genießt einen guten Ruf. Dieser ist offenbar auch über die Landesgrenzen hinaus bis nach Norwegen gedrungen. Die Norges Bank Investment Management, der Vermögensverwalter des norwegischen Staatsfonds, hatte Ende September 2013 immerhin 4,9 Milliarden US-Dollar in deutsche Emittenten aus dem M-Dax, S-Dax und Tec-Dax investiert, wie eine neue Studie des Beratungshauses Cometis zeigt. Damit hat kein anderer institutioneller Anleger so viel Geld in frei handelbare Aktien deutscher Mittelständler gesteckt wie die Norweger. Im Portfolio von Norwegens Staatsfonds macht das allerdings nur eine kleine Portion aus. Immerhin sind fast 64 Prozent des rund 753 Milliarden US-Dollar großen Gesamtvermögens in Aktien investiert – umgerechnet fast 482 Milliarden Dollar. 
In deutscher Hand befindet sich rund ein Viertel des Streubesitzes. Laut Studie ist der deutsche institutionelle Anteilsbesitz im Tec-Dax mit 30 Prozent am höchsten, gefolgt vom S-Dax mit 23 Prozent und M-Dax mit 18 Prozent. Wie die Studie weiter zeigt, ist die Deutsche Asset & Wealth Management Investments mit rund vier Milliarden US-Dollar hinter Norwegens Staatsfonds der zweitgrößte Investor. Platz drei belegt die US-amerikanische Investmentgesellschaft Capital World Investors (rund 3,7 Milliarden US-Dollar), wobei sie nahezu ausschließlich im M-Dax unterwegs ist. 
Nach der Lehman-Pleite hatte das Interesse der amerikanischen Investoren an M-Dax- und S-Dax-Werten zunächst nachgelassen. So machten beispielsweise Ende 2007 Nordamerikaner 36 beziehungsweise 37 Prozent der Anteilsstruktur im S-Dax und M-Dax aus. Ende 2010 waren es nur noch 24 beziehungsweise 26 Prozent. Zwar hat die Bedeutung nordamerikanischer Investoren nicht wieder das Niveau von 2007 erreicht, ist aber zumindest im M-Dax wieder leicht gewachsen. Ende September 2013 waren es 31 Prozent. Dagegen haben europäische Investoren im Zeitverlauf anteilig zugelegt. Der prozentuale Anteilsbesitz hat Ende September 2013 im Vergleich zu Ende 2007 auf 65 Prozent im M-Dax, 74 Prozent im S-Dax und 72 Prozent im Tec-Dax zugelegt. Außerhalb Europas und Nordamerikas sind Investoren kaum nennenswert in den deutschen Mittelstand investiert.   
portfolio institutionell newsflash 05.02.2014/ Kerstin Bendix
 

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