Passive Investments erreichen Rekordniveau

Passiv gemanagte Fonds erfreuen sich bei Anlegern einer ungebrochenen Nachfrage. Das Forschungshauses ETFGI, das den Markt regelmäßig analysiert, verzeichnete im Oktober weltweite Nettomittelzuflüsse von 32,6 Milliarden Dollar in Exchange Traded Funds (ETF) sowie Exchange Traded Products (ETP). Vor diesem Hintergrund erreichte der Markt mit 2,3 Billionen Dollar ein neues Rekordhoch. 

Nach Angaben von Deborah Fuhr, Managing Partner bei ETFGI, wurden die Investoren durch mehrere Umstände ermutigt, passiv gemanagte Assets aufzustocken: „Die Erwartung, dass die US-Notenbank ihr Quantitative-Easing-Programm auch im nächsten Jahr fortführt, hat die Investoren ebenso ermuntert in ETF/ETP zu investieren, wie die insgesamt positive Performance der Märkte.“ 

Auch wenn der globale Markt für Indexprodukte insgesamt weiterhin erhebliche Mittelzuflüsse verzeichnet, ergibt sich bei näherer Betrachtung der Untersegmente ein gemischtes Bild. Während ETF/ETP auf Aktienindizes im abgelaufenen Monat mit rekordhohen Nettomittelzuflüssen von 34,6 Milliarden Dollar weiter gefragt waren, trennten sich die Anleger von ETF/ETP auf Bondsindizes. Unter dem Strich flossen 227 Millionen Dollar aus passiv gemanagten Renten ab. Auch Rohstofffonds waren nicht gefragt. Hier flossen 2,8 Milliarden Dollar ab. 

Nachdem der globale ETF-Absatz schon im vergangenen Jahr prosperierte, setzt sich diese Entwicklung in diesem Turnus weiter fort. Seit Silvester legten die weltweit in ETF/ETF verwalteten Assets bis zum Stichtag 31. Oktober um 19 Prozent zu; neben milliardenschweren Mittelzuflüssen spiegelt sich in den Zahlen auch die positive Performance der Assets wider. In absoluten Zahlen flossen seit Jahresbeginn 202 Milliarden Dollar (netto) in Indexfonds. Davon entfallen 194 Milliarden Dollar auf Aktien-Indexfonds. Im Vergleich zu den ersten zehn Monaten des Vorjahres ist das ein signifikant höherer Wert. Damals investierten Anleger netto 112,7 Milliarden Dollar in Aktien-ETF/ETP.
Im Gegensatz dazu schwächelt die Nachfrage nach Indexfonds, die sich auf festverzinsliche Wertpapiere beziehen. Während in den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres (netto) 56,2 Milliarden in Rentenindexfonds flossen, waren es im Vergleichszeitraum dieses Jahres lediglich 21,4 Milliarden Dollar. Ein ganz schwaches Bild zeigt sich bei passiv gemanagten Rohstoffprodukten. Nachdem diese im Jahr 2012 noch Nettozuflüsse von 20,1 Milliarden Dollar auf sich vereinen konnten, drehte sich die Entwicklung ins Gegenteil. In den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres musste das Segment Nettomittelabflüsse von 33 Milliarden Dollar hinnehmen. 
Institutionelle greifen beherzt zu

Passive Investments in Form von börsengehandelten Indexfonds gewinnen vor allem unter institutionellen Investoren weiter an Bedeutung. Nach Angaben von Moody’s Investors Service setzen die professionellen Anleger immer häufiger auf ETF. Laut aktuellen Zahlen halten die Kapitalsammelstellen inzwischen knapp 64 Prozent aller ETF-Anteile der 20 größten Indexfonds. 
Die bedeutendsten Emittenten in diesem Jahr sind Vanguard (Nettomittelzuflüsse in Höhe von 51,6 Milliarden Dollar), knapp vor iShares mit 51,3 Milliarden Dollar. Auf Platz drei der derzeit erfolgreichsten Anbieter passiv gemanagter Fonds rangiert in diesem Turnus Wisdom Tree mit 12,8 Milliarden Dollar. Auf Rang vier und fünf landen Power Shares mit 12,6 Milliarden sowie SPDR mit 9,5 Milliarden Dollar.