Immobilien
2. Oktober 2013

Globale Mandate sind im Trend

Deutschland bleibt für institutionelle Immobilieninvestoren das liebste Land. Laut einer Umfrage nehmen sie allerdings zusätzlich Asien und Lateinamerika ins Visier.

Institutionelle Anleger nutzen für ihre Immobilieninvestitionen künftig stärker  Spezialfonds und gehen weg von Direktinvestments. Der Anlagefokus verschiebt sich dabei von deutschen hin zu globalen Investments. Zu diesem Schluss kommt Universal-Investment in einer neuen Umfrage, an der sich im September 2013 mehrere Pensionseinrichtungen und Versicherungen mit einem Kapitalanlagevolumen von mehr als 44 Milliarden Euro beteiligt haben.
Die Immobilienquote der Umfrageteilnehmer beläuft sich derzeit auf zehn Prozent, soll allerdings bis zum Jahresende auf durchschnittlich zwölf Prozent aufgestockt werden. „Institutionelle Investoren sind zunehmend bereit, zugunsten von zusätzlicher Rendite auf unterrentierliche Liquiditätsanlagen zu verzichten, um ihre Mindestverzinsungen zu erreichen“, beurteilt Alexander Tannenbaum, der als Geschäftsführer für das Immobiliengeschäft von Universal-Investment verantwortlich ist.
Bei der Art der Immobilienanlage zeichnet sich laut der Studie ein Paradigmenwechsel ab. So dominiert in den Immobilienanlagen der befragten Investoren bislang zwar der Direktbestand (54 Prozent), für Neuanlagen wollen jedoch fast 60 Prozent über Fonds und etwa sechs Prozent über die neue Investment-Kommanditgesellschaft gehen. Nur noch gut ein Drittel der Neuinvestitionen soll künftig im Direktbestand gehalten werden. „Der Trend zu regulierten Anlageformen hält auch auf der Immobilienseite weiter an. Wie auch bei Wertpapieranlagen etablieren sich zunehmend effiziente und flexible Master-KVG-Lösungen“, so Tannenbaum.
Auch die regionale Präferenz der Investoren scheint sich allmählich zu verändern. Derzeit sind zwar alle Befragten schwerpunktmäßig in Deutschland investiert, in Europa sind immerhin 44,4 Prozent und in Nordamerika 22,2 Prozent der Anleger allokiert. Bei den geplanten Neuinvestitionen deute sich jedoch eine leichte regionale Verschiebung an. Zwar stehen deutsche Immobilien weiter im Fokus der Anleger. Zusätzlich zu den klassischen Investitionsregionen wollen Anleger aber vermehrt in asiatische (11,1 Prozent) und lateinamerikanische Märkte investieren. „Wir beobachten insgesamt einen Trend zu globalen Mandaten, mit denen Anleger zusätzlich auch attraktive Renditen jenseits der etablierten Märkte erschließen möchten“, erklärt der Universal-Geschäftsführer. Wie aus der Studie weiter hervorgeht, werden Büroimmobilien die Neuanlagen der befragten institutionellen Anleger dominieren. Immerhin 82,4 Prozent wollen künftig weiterhin in Büros investieren, 70,6 Prozent sprachen sich für Wohninvestments und gut die Hälfte für Einzelhandel und Shopping Center aus. Nur noch 11,8 Prozent nannten Logistikobjekte sowie etwa sechs Prozent Hotels.
Die befragten Investoren sind auch weiterhin vor allem an der laufenden Ertragsausschüttung und der Cashflow-Rendite (66,7 Prozent) interessiert. Für mittlerweile ein Drittel der Befragten spielt allerdings die Gesamtrendite nach dem gewinnbringenden Verkauf von Immobilien die entscheidende Rolle. Die Umfrageteilnehmer erwarten mit Blick auf den Cashflow eine vergleichsweise moderate Mindestverzinsung von 4,5 Prozent. „Nach korrigierten Erwartungen der Vergangenheit bewerten professionelle Anleger die Renditechancen inzwischen sehr realistisch“, so Tannenbaum. Dies zeigt sich für ihn auch an der Bewertung des Kapitalanlagegesetzbuches (KAGB) als neuem Regulierungsstandards durch die Anleger. Drei Viertel bewertet die Neuregelung neutral oder positiv. Nur ein Viertel sieht die Neuregelung kritisch oder gar negativ.
portfolio institutionell newsflash 02.10.2013/Kerstin Bendix

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