Traditionelle Anlagen
21. Juni 2013
Große Rotationen im Anlageuniversum
Emerging-Market-Assets haben in jüngster Zeit einen drastischen Ausverkauf hinnehmen müssen. Wie eine Studie zeigt, steht die USA in der Anlegergunst ganz oben.
Kursverluste von etwa acht Prozent seit Ende April – die Aktien- und Bondsmärkte in den Schwellenländern verzeichnen momentan einen deutlich sinkenden Risikoappetit der Anleger. Fast scheint es, als hätten die harten Fakten, die bislang für ein Engagement in den Schwellenländern sprachen (gesündere Verschuldungsgrade, Bonitätstrends, Wachstum), keine Bedeutung mehr. Laut DB Research gehen die Kursverluste mit Erwartungen der Investoren über ein Ende der ultra lockeren Geldpolitik in den USA einher.
Bei ING Investment Management weist man in diesen Tagen zudem darauf hin, dass die wirtschaftliche Leistung der Emerging Markets in den vergangenen zweieinhalb Jahren hinter der der entwickelten Märkte zurückgeblieben sei. In Europa und den USA habe die Schuldenkrise einen bedeutsamen Wandel angestoßen, heißt es mit Blick auf das sanierte US-Bankensystem und die zunehmende Dynamik der US-Ökonomie. Aktienstratege Maarten-Jan Bakkum verweist auf grundlegende Veränderungen in den USA und Europa, unterdessen agiere Japan mit dezidierter geldpolitischer Entschlossenheit. „Im Vergleich dazu wirken die aufstrebenden Volkswirtschaften geradezu lustlos. Die Ursachen der Schuldenkrise waren offensichtlich in den Industrieländern zu suchen, insofern waren Reformen in Europa und den USA einfach dringlicher. Dennoch ist es etwas enttäuschend, dass sich in der aufstrebenden Welt in den letzten Jahren reformmäßig so wenig getan hat“, so Bakkum. Zwar seien die Wachstumsaussichten für die USA, Europa und Japan immer noch nicht „fantastisch“, doch hätten sie sich eindeutig verbessert. In den Schwellenländern „scheint es dagegen nur wenig Raum für einen Aufschwung“ zu geben.
Bei ING Investment Management weist man in diesen Tagen zudem darauf hin, dass die wirtschaftliche Leistung der Emerging Markets in den vergangenen zweieinhalb Jahren hinter der der entwickelten Märkte zurückgeblieben sei. In Europa und den USA habe die Schuldenkrise einen bedeutsamen Wandel angestoßen, heißt es mit Blick auf das sanierte US-Bankensystem und die zunehmende Dynamik der US-Ökonomie. Aktienstratege Maarten-Jan Bakkum verweist auf grundlegende Veränderungen in den USA und Europa, unterdessen agiere Japan mit dezidierter geldpolitischer Entschlossenheit. „Im Vergleich dazu wirken die aufstrebenden Volkswirtschaften geradezu lustlos. Die Ursachen der Schuldenkrise waren offensichtlich in den Industrieländern zu suchen, insofern waren Reformen in Europa und den USA einfach dringlicher. Dennoch ist es etwas enttäuschend, dass sich in der aufstrebenden Welt in den letzten Jahren reformmäßig so wenig getan hat“, so Bakkum. Zwar seien die Wachstumsaussichten für die USA, Europa und Japan immer noch nicht „fantastisch“, doch hätten sie sich eindeutig verbessert. In den Schwellenländern „scheint es dagegen nur wenig Raum für einen Aufschwung“ zu geben.
Während die Anleger derzeit also Gelder aus den Schwellenländern abziehen, fließt weiter reichlich davon an die Aktienmärkte der USA. Wie der jüngsten Umfrage „Barclays Macro Survey” unter 300 institutionellen Investoren zu entnehmen ist, die Anfang Juni durchgeführt wurde, sind Aktien unter sämtlichen Asset-Klassen weiterhin der Favorit der institutionellen Barclays-Kunden. Zum zweiten Mal binnen der vergangenen zwei Jahre geben mehr als 50 Prozent der Investoren für das nächste Quartal Aktien den Vorzug vor anderen Assets, erläutert die britische Großbank. Anleihen bester Bonität geraten hingegen ins Hintertreffen. Nur noch sieben Prozent der befragten Investoren favorisieren diese Asset-Klasse. Was die Anlageregionen betrifft, steht bei den Aktienmärkten die USA in der Gunst ganz oben. Zykliker sind dabei mit 34 Prozent nach zuletzt 15 Prozent der am stärksten gefragte Sektor.
Bei Barclays weist man außerdem darauf hin, dass die von den Investoren vorausgesagte überdurchschnittliche Entwicklung der Aktienmärkte im Widerspruch zu den beiden größten Risiken für die weltweiten Aussichten der kommenden zwölf Monate stehe: Eine Reduktion der Stützungsmaßnahmen der amerikanischen Notenbank Fed und eine Wachstumsabschwächung der Weltwirtschaft. Aktieninvestoren teilten diese Ansicht. Gleichwohl seien sie aber gelassener bezüglich eines restriktiveren Kurses der Fed als bezüglich der Konjunktur. So befürchten 33 Prozent der Profianleger ein hinter den Erwartungen zurückbleibendes Wachstum in den Vereinigten Staaten und Europa. 31 Prozent blicken indes einem Ende der Quantitative-Easing-Aktivitäten (QE) sorgenvoll entgegen. Die Rotation an den Märkten wird demnach von mehreren Faktoren getrieben.
Laut ING-Mann Maarten-Jan Baakum werde die Reformmüdigkeit und ein sich verlangsamendes Wachstum die Entwicklung der Schwellenländer auch in den kommenden Jahren hemmen. Für die USA, Europa und Japan stünden die Chancen dagegen deutlich besser. Seit einigen Monaten zeichne sich beim Kapitalfluss auf die Emerging-Market-Anleihemärkte eine Trendumkehr ab. Die Währungen seien unter Druck geraten. „Falls die Nervosität der Märkte im Hinblick auf eine Fortsetzung der QE-Politik der Fed anhält, wird noch mehr Kapital von den Emerging Markets abgezogen. Erschwerend kommen die strukturellen Negativfaktoren für Wachstum in den EM hinzu. Insofern wird die Underperformance von Emerging-Market-Werten wohl andauern“, ist Bakkum überzeugt.
portfolio institutionell newsflash 19.06.2013/tbü
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