Traditionelle Anlagen
30. Januar 2013

ETP-Branche durchbricht die Zwei-Billionen-Marke

Eine neue Studie von SSgA zeigt jedoch, dass mehr als ein Drittel der Pensionsfonds in Europa bisher keine ETF nutzt. Werden sie eingesetzt, dann vorrangig als taktisches Mittel.

Genau 20 Jahre nach Einführung des ersten ETF hat das weltweit in Exchange Traded Products (ETP) verwaltete Vermögen am 18. Januar 2013 erstmals die Marke von zwei Billionen US-Dollar übersprungen. Wie das ETP-Research-Team von Blackrock mitteilte, verzeichnete der Markt für börsengehandelte Produkte im vergangenen Jahr Rekordzuflüsse von 267,2 Milliarden Euro. Favorit waren dabei Obligationen- und Emerging-Market-ETP, die auf Nettozuflüsse von 70 beziehungsweise 54,8 Milliarden US-Dollar kamen. Zur Kategorie der ETP zählen alle intraday-börsengehandelten Produkte, die ein Portfolio investierbar machen. Hierzu gehören Exchange Traded Funds (ETF), Exchange Traded Commodities (ETC), Exchange Traded Notes (ETN) und Exchange Traded Instruments (ETI).
Den größten Teil am ETF-Markt macht nach wie vor die USA aus. Auf Europa, wo es erst seit etwa zehn Jahren ETF gibt, entfällt laut Axel Riedel, Head of Intermediary Business Germany und Austria bei State Street Global Advisors (SSgA), ein Marktanteil von 19 Prozent. Anders als in den USA ist das ETF-Geschäft in Europa institutionell geprägt, wobei ein großer Teil der professionellen Anleger diese Vehikel bislang nicht nutzt. Wie eine neue Studie von SSgA zeigt, an der 260 Pensionsfonds in Europa teilnahmen, halten 39 Prozent der Befragten keine ETF im Portfolio. Bei 29 Prozent liegt der ETF-Anteil zwischen einem und zehn Prozent, bei 13 Prozent zwischen 10,1 und 20 Prozent.
Wie aus der Studie weiter hervorgeht, nutzen 17 Prozent der befragten Pensionseinrichtungen ETF als Core-Investment und 19 Prozent im Rahmen einer Core-Satellite-Struktur. Mit 53 Prozent setzt die Mehrheit ETF als taktisches Mittel ein. Auf die Frage, wie es mit der künftigen Planung aussieht, gaben 47 Prozent an, in den kommenden fünf Jahren den ETF-Anteil ausbauen zu wollen. Lediglich ein Prozent will den Anteil zurückfahren.     
Unter deutschen Investoren hat Axel Riedel von SSgA beobachtet, dass diese für ihre Kernallokation Spezialfonds auflegen. „Aber bei Themen, wie Schwellenländer, werden ETF genutzt“, so Riedel. Hintergrund sei, dass gerade in Segmenten, wie den Schwellenländern, die Auflegung eines Spezialfonds zu viel Aufwand für den Anleger macht. Der ETF biete hingegen die Möglichkeit, schnell ein Exposure auf- oder abzubauen. Ganz ähnlich sieht dies Michael Winker, Spezialist für Multi-Asset-Fonds bei Feri Trust: „Bei großen Volumen und effizienten Märkten ist ein Spezialfonds günstiger. Will ich Flexibilität, dann nutze ich ETF.“
portfolio institutionell newsflash 30.01.2013/kbe

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