Versicherungen
11. Oktober 2011

Studie: MaRisk verursacht erhebliche Kosten

Die Mehrheit der deutschen Versicherer hat den Großteil der Mindestanforderungen an das Risikomanagement bereits umgesetzt.

Mit 82 Prozent hat die Mehrheit der Versicherungsunternehmen in Deutschland haben den größten Teil der Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk VA) inzwischen umgesetzt. Die von der Finanzaufsichtsbehörde Bafin vor gut zwei Jahren festgesetzten Regeln für das Risikomanagement lösten vor allem intern erhebliche Kosten aus. 80 Prozent der Führungskräfte beziffern den Aufwand auf 100 bis 500 Personentage oder sogar mehr. Das geht aus der Studie „MaRisk – Risikomanagement in der Versicherungswirtschaft“ hervor, die vom IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung im Auftrag des Beratungshauses PPI AG durchgeführt wurde. Das IMWF befragte dazu 103 Entscheider aus den Bereichen Risikomanagement, Controlling und Revision.
Nachdem der größte Teil der Wegstrecke bei der Anpassung an die MaRisk VA bereits zurückgelegt wurde, herrsche zunächst einmal große Zufriedenheit in den Unternehmen, was die Qualität der Berichterstattung zur aktuellen Risikosituation angeht, stellen die Autoren der Studie fest. So geben 86 Prozent der Entscheider an, die Risikoberichterstattung stelle die Situation im eigenen Haus zutreffend dar. Gleichzeitig bilden die Informationen bei 56 Prozent der Versicherer ein unstreitig wichtiges Instrument zur Risikosteuerung. Der praktische Nutzen der Risikoberichterstattung geht nach Meinung von 81 Prozent der Befragten klar über die Erfüllung aufsichtsrechtlicher Anforderungen hinaus.
Laut der Umfrage bemängelt die Mehrheit der Unternehmen, nämlich 62 Prozent, dass sich klare Vorgaben aus der Risikostrategie für das operative Risikomanagement nur eingeschränkt ableiten lassen. Außerdem gibt gut jede zweite Führungskraft an, die Strategie orientiere sich nicht konsequent genug an den Schwerpunkten, die für die Ausgestaltung des Risikomanagements durch die Unternehmensleitung gesetzt wurden. „Gerade in größeren Häusern mit mehr als 500 Millionen Euro Beitragseinnahmen erweist sich die Abstimmung zwischen Unternehmensleitung und Risikomanagement häufiger als problematisch“, sagt Wolfram Spengler, Versicherungsexperte von PPI. „Die Versicherer sollten im Nachgang der Einführung der MaRisk jetzt die Chance nutzen, hier nachzusteuern und eine möglichst weitgehende Deckungsgleichheit zwischen den Zielen des Vorstands und der formulierten Risikostrategie sicherzustellen.“
portfolio institutionell newsflash 12.10.2011/kmo
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