Dax-Pensionseinrichtungen stehen jetzt noch besser da
Stabile Zinsen und gute Anlageergebnisse wirken sich positiv auf die Pensionseinrichtungen der Dax-Konzerne aus. Wie genau, zeigt eine aktuelle Analyse.
Die Pensionseinrichtungen der Dax-Konzerne segeln angesichts florierender Anlagen auch weiterhin auf einer Welle des Erfolges. Darauf lässt eine aktuelle Hochrechnung durch die Beratungsgesellschaft Mercer schließen (die Kollegen von WTW stehen mit ihrer jedes Jahr wiederkehrenden Bilanzanalyse ebenfalls in den Startlöchern).
Weil sich die meisten Anlageklassen im vergangenen Jahr positiv entwickelt haben, stieg das Pensionsvermögen der Corporates im Dax-40-Index binnen zwölf Monaten von rund 258 Milliarden Euro um circa fünf Milliarden auf etwa 263 Milliarden Euro. Der bisherige Höchststand von fast 300 Milliarden Euro (Ende 2021) ist aber noch ein ganzes Stück davon entfernt.
Rechnungszinsen bereiten keine Sorgen
Rückenwind hatten die Pensionseinrichtungen auch auf der Passivseite der Bilanz. Denn der Rechnungszinssatz, mit dem die Verpflichtungen diskontiert werden, blieb – abhängig vom verwendeten Verfahren – ungefähr auf dem Vorjahresniveau.
Unter allen Bewertungsannahmen, die in den Barwert der Pensionsverpflichtungen einfließen, hat der Rechnungszins den größten Einfluss. Weil der Zins diesmal keine Sorgen bereitet hat, gab es auch keinen Druck auf die Höhe der Pensionsverpflichtungen in den IFRS-Abschlüssen der Unternehmen. Stattdessen ging ihr Gesamtwert von 324 Milliarden Euro auf etwa 319 Milliarden Euro zurück.
Aufgrund dieser Entwicklung blieb der Deckungsgrad der Pensionsverpflichtungen auf dem zuletzt hohen Niveau. Gegenüber dem Rekordwert aus 2022 von 80 Prozent erhöhte sich die Kennzahl nun auf über 82 Prozent.
Allerdings kann das Verhältnis aus Pensionsvermögen und -verpflichtungen auch schnell wieder abschmelzen, wenn der Rechnungszinssatz sinkt. Daher gehen mehr und mehr Unternehmen dazu über, ihre Pensionsverpflichtungen gegenüber Zinsrückgängen zu immunisieren. Wie sie dabei vorgehen, erfahren Sie in der März-Ausgabe 2025 von portfolio institutionell, die am 27. März erscheint.
Die obige Hochrechnung von Mercer basiert auf den jüngsten Geschäftsberichten der Dax-40-Unternehmen sowie auf aktuellen Kapitalmarktinformationen. Sie berücksichtigt alle Geschäftsberichte, die bis zum 14. März 2025 veröffentlicht wurden. Das umfasst laut Mercer über 80 Prozent der Pensionsverpflichtungen und knapp 80 Prozent des Deckungsvermögens.
Zum Jahresende hat sich die Zusammensetzung des Dax-40 geändert. Covestro verließ den deutschen Leitindex, weil der Streubesitz auf unter zehn Prozent sank. Im Gegenzug wurde Fresenius Medical Care (FMC) neu aufgenommen. Durch den Abgang von Covestro und den Zugang von FMC verringerte sich das Pensionsvermögen um gut drei Milliarden Euro.
Pensionseinrichtungen der Dax-Konzern: Sechs Prozent Rendite
Im vergangenen Jahr waren die Zahlungen aus dem Planvermögen höher als die neuen Zuwendungen, wie Mercer im Hinblick auf Versorgungszahlungen berichtet. Es habe aber auch Mittelabflüsse aufgrund von Planabgeltungen gegeben. Der daraus resultierende Mittelabfluss betrug etwa sieben Milliarden Euro.
Im Ergebnis hat sich das Pensionsvermögen durch die veränderte Dax-Zusammensetzung und die Mittelabflüsse um zehn Milliarden Euro reduziert. Da der Stand Ende 2024 aber fünf Milliarden Euro höher ist als Ende 2023, ergibt sich eine Rendite im Pensionsvermögen von rund 15 Milliarden Euro oder fast sechs Prozent.
Autoren: Tobias BürgerSchlagworte: DAX | Pensionseinrichtungen
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