Deal-Volumen wächst um 93 Prozent
Das Buyout-Deal-Volumen hat sich in der DACH-Region fast verdoppelt. Das Exit-Volumen steigt in Europa um 28 Prozent auf 145 Milliarden Dollar.
In seinem Global Private Equity Report zeigt die internationale Unternehmensberatung Bain & Company, dass die Erholung am Private Equity Markt insbesondere in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) Fahrt aufnimmt. Dem Bericht zufolge hat sich das weltweite Deal-Volumen im Jahr 2024 um 37 Prozent auf 602 Milliarden US-Dollar erhöht. Dies hätten auch Anbieter im deutschsprachigen Raum genutzt: Binnen eines Jahres verdoppelte sich das Deal-Volumen in der DACH-Region mit plus 93 Prozent nahezu und stieg auf 33 Milliarden US-Dollar. Die Anzahl der Transaktionen nahm 2024 leicht auf knapp über 200 zu.
Die Überwindung des größten Einbruchs seit der globalen Finanzkrise 2008 sei jedoch kein Selbstläufer, schreibt Bain. Da die Unsicherheit über die weitere Entwicklung von Zinsen, Inflation, Handelskonflikten und geopolitischen Auseinandersetzungen hoch bleibe, stehe auch die Private-Equity-Branche vor strukturellen Umbrüchen.
Wirtschaftliche und geopolitische Unsicherheit bremst
„Die Private-Equity-Branche hat 2024 begonnen, wieder Fahrt aufzunehmen“, beobachtet Bain-Partner Michael Richthammer, der die Private-Equity-Praxisgruppe von Bain in der DACH-Region leitet. Ob sich diese Dynamik verstetige, hänge maßgeblich von den Rahmenbedingungen ab. „Die Fonds wollen mehr Deals zum Abschluss bringen“, weiß Richthammer und verweist unter anderem auf das derzeit nicht-investierte Kapital in Höhe von 1,2 Billionen US-Dollar, das sogenannte „Dry Powder“. Die anhaltende wirtschaftliche und geopolitische Unsicherheit dämpfe indes die Deal-Aktivitäten. Experte Richthammer prognostiziert: „Die Gewinner in diesem herausfordernden Umfeld werden Fonds sein, die über ein konsistentes und ausgefeiltes Modell verfügen, um kontinuierlich zu investieren und den Wert ihrer Beteiligungen zu erhöhen. Diese Fonds verfolgen eine klare Strategie, um Wachstum und Performance langfristig zu sichern.“
Zugleich habe der zuletzt eingefrorene Markt für die Veräußerung von Beteiligungen begonnen aufzutauen, wenngleich nur wenigen Portfoliounternehmen der Sprung an die Börse gelang. Das Exit-Volumen der Buyout-Fonds in Europa erhöhte sich demnach um 28 Prozent auf 145 Milliarden US-Dollar (global betrachtet um 34 Prozent auf 468 Milliarden US-Dollar).
Doch damit bleibe das Exit-Volumen weiterhin deutlich unter dem Fünf-Jahres-Durchschnitt. Weltweit gibt es Bain zufolge einen Rückstau von rund 29.000 potenziellen Verkaufskandidaten. Dies beschränkt Bain zufolge die Möglichkeiten der Fonds, ihre Investoren am Erfolg zu beteiligen. Der Anteil der Ausschüttungen am Wert aller Beteiligungen („Net Asset Value“) sank 2024 auf elf Prozent und lag damit so niedrig wie in den vergangenen zehn Jahren nicht.
Autoren: Daniela EnglertSchlagworte: Alternative Anlagen | Private Equity
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