Traditionelle Anlagen
26. Februar 2025

Munich Re nutzt höheres Zinsniveau für Neuanlage

Wiederanlagerendite von 4,4 Prozent. Rückversicherung steigert Gewinn und verkündet Rekorddividende.

Die Munich Re verwöhnt ihre Anleger – auch dank eines guten Kapitalanlageergebnisses. Die weltgrößte Rückversicherung vermeldete heute morgen ein um 700 Millionen Euro über den Erwartungen liegendes Konzernergebnis von 5,7 Milliarden Euro, plant eine um 33 Prozent höhere Dividende von 20 Euro und deutlich höhere Aktienrückkäufe. Die Solvenzquote stieg auf 287 Prozent und blieb damit weiterhin oberhalb des Zielkorridors von 175 bis 220 Prozent. In 2025 soll das Konzernergebnis auf sechs Milliarden Euro steigen.

„Mit einem Jahresergebnis von 5,7 Milliarden Euro haben wir unseren Gewinn gegenüber dem Vorjahr um über 1 Milliarden Euro gesteigert. Das Ertragsniveau von Munich Re hat sich im Rahmen unseres 5-Jahres-Strategieprogramms Ambition 2025, das wir in diesem Jahr abschließen, sehr deutlich und nachhaltig verbessert. Dies spiegelt sich nicht zuletzt in einer Rekorddividende von 20 Euro wider. Zusätzlich profitieren unsere Aktionäre von einem um 500 Millionen Euro auf zwei Milliarden Euro erhöhten Aktienrückkauf”, erklärt Joachim Wenning, Vorsitzender des Vorstands.

Munich Re hütet 231 Milliarden Euro

Zum guten Jahresergebnis trugen auch die Kapitalanlagen bei – trotz Abschreibungen und Verlusten beim Verkauf von Wertpapieren. Das Kapitalanlageergebnis von Munich Re stieg im Jahr 2024 deutlich auf 7.191. Im Vorjahr waren es 5.374 Millionen Euro. Die laufenden Erträge aus Kapitalanlagen stiegen von 6.950 auf 8.137 Millionen Euro, was die Rückversicherung insbesondere auf die kontinuierliche Wiederanlage in hohe Zinsniveaus zurückzuführen. Der Saldo aus Zu- und Abschreibungen lag allerdings bei -355 Millionen Euro und der Saldo aus Gewinnen und Verlusten aus dem Abgang von Kapitalanlagen betrug -986 Millionen Euro. Erneut wurden also Verluste aus dem Abgang von festverzinslichen Anleihen realisiert. „Dies geschah weiterhin bewusst, um durch die Neuanlage bei nach wie vor hohem Zinsniveau schneller von höher verzinslichen Anleihen zu profitieren“, so die Münchner Versicherung.

Das Kapitalanlageergebnis im Jahr 2024 entsprach insgesamt einer Rendite von 3,1 Prozent bezogen auf den durchschnittlichen Marktwert des Portfolios. Die laufende Rendite lag bei 3,5 Prozent und die Wiederanlagerendite bei 4,4 Prozent. Die Aktienquote einschließlich aktienbezogener Derivate sank zum 31.12.2024 auf 2,9 Prozent. Der Bestand an Kapitalanlagen stieg zum 31.12.2024 zu Buchwerten auf 230.716 Millionen Euro.

Aktien und Private Equity performen

Weiter teilt Munich Re mit, dass man zusätzlich zur verbesserten laufenden Rendite 2024 insbesondere von den positiven Aktienmarktentwicklungen profitieren und hierbei große Gewinne bei der Änderung der beizulegenden Zeitwerte erzielen konnte. Darüber hinaus konnten auch bei alternativen Investments, allen voran Private Equity, positive Wertentwicklungen erreicht werden.

Der Ausblick ist mit einer höheren Gewinnerwartung positiv. Dies trotz der Waldbrände in Kalifornien. „Auch wenn die Belastungen durch die verheerenden Brände in Los Angeles im Januar 2025 noch nicht genau abgeschätzt werden können, ist bereits absehbar, dass es sich für die Versicherungsindustrie um den historisch bislang höchsten Waldbrandschaden handelt“, teilt die Munich Re mit. Stand heute erwartet man daraus eine Belastung von insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro für die Rückversicherung Schaden/Unfall und Global Specialty Insurance.

 

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