Global nehmen Immobilieninvestitionen wieder zu
Savills sieht Wachstum von acht Prozent auf knapp 830 Milliarden Dollar. Deutschland liegt im europäischen Vergleich zurück.
Der globale Gewerbeimmobilienmarkt sendet ein Lebenszeichen. Wie die Experten von Savills berichten, lag der gesamte weltweite Investmentumsatz im vergangenen Jahr bei 828 Milliarden Dollar, was einem Anstieg von fast acht Prozent gegenüber 2023 entspricht. In seinem Jahresbericht „Review of Global Capital Markets“ weist der internationale Immobilienberater darauf hin, dass der Aufschwung über einzelne Märkte und Regionen hinausgeht und sich nicht auf spezifische Sektoren beschränkt. Auch das Büroinvestitionsvolumen stieg gegenüber dem Vorjahr um sieben Prozent.
Rasheed Hassan, Leiter des Global Cross Border Investment bei Savills, äußert sich dazu: „Die Zurückhaltung bei Büroinvestitionen weltweit im Jahr 2023 und weit ins Jahr 2024 hinein war größtenteils durch negative Schlagzeilen aus den USA bedingt, die von einer schlechten Flächenauslastung berichteten.“ Trotzdem hätten viele große Büromärkte weltweit einen Mangel an hochwertigen Flächen und ein robustes Mietwachstum. „Wir erkennen nun positive Entwicklungen auf vielen US-Arbeitsmärkten und sehen, dass bei einer Stabilisierung der makroökonomischen Bedingungen Investoren wieder vermehrt in diese sowie in die allgemeinen gewerblichen Immobilienmärkte investieren.“
Im vierten Quartal 2024 verzeichneten alle Sektoren einen Umsatzanstieg von mehr als einem Viertel im Vergleich zum Vorjahresquartal, von 203 auf 258 Milliarden Dollar. Savills deutet dies als Zeichen einer starken Marktdynamik für das Jahr 2025. Die durchschnittliche Transaktionsgröße stieg weltweit um zehn Prozent, und große Institutionen kehrten verstärkt auf den Markt zurück. Portfolio- und M&A-Transaktionen nahmen im vierten Quartal 2024 um nahezu 50 Prozent zu. Geografisch gesehen fanden die meisten großen Märkte weltweit 2024 zurück zu Wachstum, besonders Australien mit mehreren großen Transaktionen und Südkorea, unterstützt durch außerordentlich positive Grunddaten im Bürosektor.
In Deutschland nähern sich Angebots- und Nachfragepreise an
In einzelnen Märkten wie China, Deutschland oder Frankreich steht die Wiederbelebung jedoch noch aus. Die stärkste Erholung verzeichnet in Europa Großbritannien. Hierzulande zeichnet sich laut Savills jedoch eine Erholung der Aktivität ab, die durch eine größere Akzeptanz des vorherrschenden Marktpreises unterstützt. Wie Matthias Pink, Leiter Research Deutschland, erläutert, war 2024 „durch eine zunehmende Preistransparenz beziehungsweise -findung gekennzeichnet, die sich auf dem Markt übertragen hat. Die Kluft zwischen Käufern und Verkäufern hat sich vielerorts geschlossen, und die Erwartungen sind klar.“ Die Preise für Gewerbeimmobilien seien jetzt im Großen und Ganzen stabil, was eine gewisse Akzeptanz des fairen Wertes voraussetzt.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Büroimmobilien | Gewerbeimmobilien | Immobilien
In Verbindung stehende Artikel:
Schreiben Sie einen Kommentar