Alternative Anlagen
21. Januar 2025

Hedgefonds: Fees essen Renditen auf

Vom Bruttogewinn bleibt für Anleger nur die Hälfte. Top-Adressen mit attraktiverer Gebührenquote.

Weniger Rendite, mehr Gebühren: Hedgefonds haben ein beneidenswertes Geschäftsmodell. Wie aus einer Studie von LCH Investments hervorgeht, beliefen sich die Gebühren in den vergangenen zwei Jahrzehnten auf mehr als 50 Prozent der Bruttogewinne. Dagegen fraßen die Fees zwischen 1969 und den frühen 2000er Jahren nur etwa 30 Prozent der Rendite auf.

LCH Investments ist nach Angaben von Forbes eine Tochtergesellschaft von Edmond de Rothschild und Investment Advisor von Leveraged Capital Holdings, dem weltweit ältesten Dach-Hedgefonds, der jährliche Returns von 9,8 Prozent erzielte.

„Dieser Anstieg des Anteils an den Bruttogewinnen, der in Form von Gebühren abgeführt wird, ist eindeutig nicht zum Vorteil der Anleger“, zitiert das Wall Street Journal Rick Sopher, Vorsitzender von LCH. Laut der LCH-Studie haben Hedgefonds seit Ende der 60er-Jahre 3,72 Billionen Dollar an Return eingefahren und davon fast 1,8 Billionen Dollar als Gebühren behalten. Üblich ist bei vielen Fondsanbietern das 2+20-Fee-Modell.

Niedrigere Fee-Quote bei Top-20

Interessant für kostenbewusste Investoren ist, dass die 20 führenden Vermögensverwalter laut LCH etwa 20 Prozent des Branchenvermögens verwalten, aber einen höheren Anteil der Gewinne einfahren. Der Hedgefonds-Spezialist schätzt, dass im vergangenen Jahr 32 Prozent des branchenweiten Nettogewinns auf die Top-Firmen entfielen. Vor allem aber behielten die 20 führenden Manager „nur“ 34,3 Prozent der Bruttogewinne ein. Dies spiegelt „höhere Bruttorenditen, eine stabilere Kapitalbasis und ihre Tendenz wider, keine großen Drawdowns zu erzeugen“, so Sopher.

Den höchsten Betrag, nämlich 11,1 Milliarden Dollar nach Gebühren, schüttete in 2024 D.E. Shaw an seine Kunden aus. Citadel erwirtschaftete neun Milliarden Dollar netto. Zum ersten Mal in der Top-20-Liste ist Marshall Wace.

Deutlich zweistellig – aber zu viel geringeren Kosten – verdiente man in 2024 und 2023 mit einem ETF auf den S&P 500. Allerdings können die erfolgreichsten Hedgefonds ihre Kunden auch in einer Aktienbaisse glücklich machen. Wie Forbes berichtet, erzielten beispielsweise Citadel, D.E. Shaw und Millennium auch im Jahr 2022 zweistellige Renditen. Citadels annualisierte Rendite liege seit 1990 bei etwa 19,5 Prozent und übertrifft damit den S&P 500 im Durchschnitt um mehr als acht Prozentpunkte pro Jahr.

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