Recht, Steuer & IT
15. Januar 2025

Net-Zero-Asset-Managers-Initiative setzt Aktivitäten aus

Reaktion auf Entwicklungen in den USA. Zuvor hatte Blackrock das Klima-Bündnis verlassen.

Der Rückzug des weltweit größten Asset Managers hat in der Net-Zero-Asset-Managers-Initiative (NZAMI) Spuren hinterlassen. Wie diese mitteilt, haben die jüngsten Entwicklungen in den USA und die unterschiedlichen regulatorischen und Kundenerwartungen in den jeweiligen Rechtsordnungen der Anleger dazu geführt, dass die NZAMI eine Überprüfung der Initiative eingeleitet hat. Im Zuge dieser Überprüfung der Initiative werden nun die Aktivitäten zur Überwachung der Umsetzung und Berichterstattung der Unterzeichner ausgesetzt. Die NZAMI werde auch die Verpflichtungserklärung und die Liste der NZAMI-Unterzeichner von ihrer Website entfernen, ebenso wie ihre Ziele und die dazugehörigen Fallstudien, bis die Ergebnisse der Überprüfung vorliegen.

Reuters zitiert aus einem Kundenbrief von Blackrock, dass die Mitgliedschaft in Nachhaltigkeits-Initiativen zu rechtlichen Anfragen verschiedener Amtsträger geführt haben. Laut dem Portal Earth Org steht Blackrock „seit langem im Zentrum der Angriffe konservativer Gesetzgeber, weil es eine Politik vertritt, die sie als ‚woke‘ bezeichnen. In einem im vergangenen Monat veröffentlichten Bericht erklärte der von den Republikanern geführte Justizausschuss des Repräsentantenhauses, er habe ‚Beweise für geheime Absprachen‘ zwischen ‚linken Aktivisten und großen Finanzinstituten‘ gefunden, um ‚amerikanischen Unternehmen radikale Umwelt-, Sozial- und Governance-Ziele (ESG) aufzuzwingen‘.“

Kulturkampf erfasst Kapitalmarkt

Im Gespräch mit portfolio institutionell antwortete Rolf Häßler vom NKI auf eine Frage zu den USA: „Für mich ist aber ganz klar, dass hinter den absurden Verboten, ESG-Kriterien bei der Kapitalanlage zu beachten, keine finanziellen Überlegungen stehen, sondern diese Ausdruck eines Kulturkampfes sind, der auch den Kapitalmarkt erfasst. Es ist doch unbestreitbar, dass beispielsweise der Klimawandel die Werthaltigkeit und Wertentwicklung von Aktien, Immobilien und anderen Investments massiv beeinflussen wird. Wer diese Faktoren bei der Kapitalanlage nicht berücksichtigt, holt sich daher höhere Risiken ins Portfolio. Am Ende leiden darunter beispielsweise die Pensionäre, die ihr Geld für einen sorgenfreien Lebensabend in Pensionsfonds angelegt haben.“

Abgang soll nichts am Asset Management ändern

Von Blackrock ist zu hören, dass der Abgang „nichts an der Art und Weise, wie wir Produkte und Lösungen für Kunden entwickeln oder wie wir ihre Portfolios verwalten“ ändere. Das Unternehmen betonte laut Reuters-Meldung, dass seine aktiven Portfoliomanager „weiterhin wesentliche klimabedingte Risiken bewerten“.

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