Urteil im Cum-ex-Prozess
Gericht verurteilt ETF-Pioniere zu mehrjährigen Haftstrafen. Steuerhinterziehung mit Gesamtschaden von mehr als 343 Millionen Euro.
Im ersten Münchner Cum-ex-Prozess hat das Landgericht die beiden Angeklagten Götz K. und Thomas U. zu Haftstrafen von fünf Jahren und drei Monaten verurteilt. Dies berichtet Spiegel Online. Die beiden Männer im Alter von 71 und 63 Jahren seien der Steuerhinterziehung mit einem Gesamtschaden von mehr als 343 Millionen Euro schuldig. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
K. und U. waren Gesellschafter und Geschäftsführer der Avana Invest. Über Avana-Fonds sollen in den Jahren 2009 und 2010 deutsche Aktien rund um den Dividendenstichtag mehrmals gehandelt worden sein, um sich die einmal angefallene Kapitalertragsteuer mehrfach zurück zu erstatten. Bekannt in der Branche sind die beiden Angeklagten seit ihrer Zeit beim ETF-Pionier Indexchange.
Wie das Online-Medium schreibt, hatte das Gericht den beiden Männern – neben Geständnis und Kooperationsbereitschaft – unter anderem zugutegehalten, dass sie noch keinerlei Erfahrungen mit dem Strafvollzug hätten und daher besonders haftempfindlich seien. Ebenso spielte eine Rolle, dass die Beschuldigten versuchten, den Schaden wiedergutzumachen und dass sie ihre Taten offensichtlich „zutiefst bereuen“.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Aktien
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