Großanleger nutzen vermehrt technologische Innovationen
Institutionelle Investoren investieren verstärkt in technologische Anwendungen rund um die KI. Es geht um Echtzeit-Risikoüberwachung, fortschrittliche Markttrend-Prognosen und effizientes Portfolio-Rebalancing. Laut PWC streben sie außerdem nach mehr Autonomie.
Anwendungen auf der Grundlage Künstlicher Intelligenz (KI) gewinnen im Asset Management mehr und mehr an Bedeutung. Und so mancher Vermögensverwalter verspricht sich einen Wachstumsschub durch den Einsatz neuer Technologien. Darauf deuten die Ergebnisse einer Umfrage von PWC hin. Die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft hat für die Global Asset & Wealth Management Survey 2024 insgesamt 264 Vermögensverwalter und 257 institutionelle Investoren aus 29 Ländern und Regionen befragt, darunter Versicherungsgesellschaften, Pensionsfonds und Stiftungen.
Eine deutliche Mehrheit (80 Prozent) der interviewten Vermögensverwalter erwartet einen Wachstumsschub durch neue Technologien. 84 Prozent gehen davon aus, dass sich hierdurch ihre betriebliche Effizienz verbessert. Die neue Studie deutet außerdem darauf hin, dass sich die „Beziehung“ zwischen Vermögensverwaltern und institutionellen Investoren verändert.
59 Prozent der Institutionellen erwarten, dass disruptive Technologien den Zugang zu Anlagen erleichtern und so ihre Abhängigkeit von traditionellen Vermögensverwaltungen reduzieren könnten. Es heißt, die Erwartungen dieser Investoren an technologisch verbesserte Fähigkeiten wie datengestützte Erkenntnisse, Anpassungsfähigkeit und Individualisierung steigen an: Sechs von zehn institutionellen Investoren sprechen demnach regelmäßig mit ihren Vermögensverwaltern über die Integration technologischer Innovationen in Anlagestrategien. Zusätzlich investierten sie verstärkt in Bereichen wie Echtzeit-Risikoüberwachung, fortschrittliche Markttrend-Prognosen und effizientes Portfolio-Rebalancing, so PWC.
Vermögensverwalter stehen vor tiefgreifendem Wandel
Die Vermögensverwaltungsbranche steht nach Einschätzung der Experten von PWC vor einem tiefgreifenden Wandel: Sieben von zehn Befragten betonen, dass disruptive Technologien ihnen helfen, Produkt- und Dienstleistungsinnovationen zu fördern. KI, generative KI, Cloud-Infrastruktur, Big Data oder Blockchain-Technologien spielten eine immer wichtigere Rolle.
Um in diesem „technologiegetriebenen Umfeld“ wettbewerbsfähig zu bleiben, setzten Vermögensverwalter verstärkt auf Kooperation: Eine deutliche Mehrheit von 81 Prozent der Befragten erwäge strategische Partnerschaften, Konsolidierungen oder Fusionen und Übernahmen. Ziel sei es, dadurch technologische Fähigkeiten zu verbessern und ein erweitertes Tech-Ökosystem aufzubauen. Dieses wiederum soll helfen, Innovation voranzutreiben, digitale Vertriebskanäle zu fördern, in neue Märkte zu expandieren und den Zugang zu neuen Anlageprodukten zu ermöglichen.
„Disruptive Technologien verändern die Asset- und Wealth-Management-Branche und fördern Umsatzwachstum, Produktivität und Effizienz“, sagt Gerald Gonsior, Führungskraft im Asset & Wealth Management von PWC in Deutschland. Die Marktteilnehmer setzten auf strategische Konsolidierung und Partnerschaften, um technologiegetriebene Ökosysteme aufzubauen, Silos im Datenmanagement aufzubrechen und ihr Dienstleistungsangebot zu transformieren, so Gonsior.
Umfrage: KI wird den Kapitalmarkt signifikant verändern
Deutsche Investment Professionals haben große Erwartungen an den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Finanzsektor. Das hat eine Umfrage der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA) unter ihren Mitgliedern im ersten Halbjahr 2024 gezeigt. Die Mehrheit (61 Prozent) erwartet signifikante Veränderungen durch KI am Kapitalmarkt in drei bis fünf Jahren. Immerhin jeder Vierte (26 Prozent) ist optimistischer und sieht signifikante Veränderungen bereits in den nächsten ein bis zwei Jahren.
Autoren: Tobias BürgerSchlagworte: Künstliche Intelligenz | Portfoliokonstruktion/Diversifikation | Risikomanagement
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