Private Equity überzeugt in Krisen
Schroders: Beteiligungen in jüngsten Krisen deutlich resilienter als Aktien. Private Equity lieferte jährlich 16 Prozent.
Aktien oder Private Equity? Die Experten von Schroders Capital, die knapp 100 Milliarden Dollar an alternativen Assets managen, warten in einer aktuellen Studie mit Daten auf, die für die private Variante der Unternehmensbeteiligung sprechen. Laut der Publikation „Private equity´s resilience during major crises of the last 25 years“ lieferte Private Equity global in diesem Zeitraum jährlich 16 Prozent und schlug damit Aktien um acht Prozentpunkte.
Als deutlich besser erwies sich Private Equity auch bezüglich des maximum drawdown: In den verschiedenen Krisen schnitt Private Equity im Schnitt um 13 Prozentpunkte besser als der MSCI ab. Anders als Aktionäre lag der maximum drawdown für LPs in der Eurozone Crisis, in der Pandemie und beim Inflations-Comeback nur im einstelligen Bereich. Im Dotcom Crash und in der Global Financial Crisis war der Verlust vom Hoch bis zum Tief jedoch mit minus 41 Prozent beziehungsweise minus 29 Prozent eher aktienähnlich.
Zu Dotcom-Zeiten hatte Private Equity ein hohes Exposure zu Early Stage Tech. Einen zweiten Grund für die damalige geringe Resilienz nennt Schroders: Die Private-Equity-Branche habe sich seit dem Dotcom-Crash Anfang der 2000er Jahre bis zur jüngsten Rückkehr der Inflation im Jahr 2022 in Bezug auf aufsichtsrechtliche und buchhalterische Erwägungen erheblich verändert. Die GFC diente als Katalysator für die Einführung strengerer Bewertungspraktiken für den beizulegenden Zeitwert, was möglicherweise dazu führte, dass Private Equity-Bewertungen vor dieser Zeit seltener Marktbewertungen entsprach.
Distributions bei zehn Prozent
Wenig erfreut sind LPs aktuell über die stockenden Rückzahlungen. Schroders verweist diesbezüglich darauf, dass die vierteljährlichen Ausschüttungen derzeit bei fast zehn Prozent (Q4 2023) des Nettoinventarwerts liegen, was in etwa der Hälfte des langfristigen Durchschnitts entspricht. Während des Dotcom-Crashs und der Finanzkrise lagen sie bei nur fünf Prozent.
Small und Mid Buyouts konnten überzeugen
Am besten schnitt in drei Krisen das Segment der Small und Mid Buyouts ab. Schroders kommentiert: Während aller Störungen mit Ausnahme der Eurozonen-Krise variierte die Performance von Private Equity stark zwischen den einzelnen Strategien und Regionen. Interessanterweise schnitten alle Private-Equity-Strategien während der Krise in der Eurozone durchweg gut ab, auch in Europa. Allerdings war in jeder anderen Krise die Diversifizierung der Schlüssel zur Erzielung stabiler Renditen. Darüber hinaus waren Small/Mid Buyouts die beste Strategie in vier der fünf Krisen.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Aktien | Private Equity
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