Wohnen: Kaufpreise steigen auch im dritten Quartal
Laut einer Untersuchung von FPRE haben die Kaupreise für Wohnimmobilien erneut leicht zugelegt. Investorenclub investiert über HIH-Fonds in zehn Objekte von Vonovia.
Die Wohnungsmieten und die Kaufpreise für Wohnimmobilien steigen weiter leicht. Für das dritte Quartal 2024 ermittelt die Fahrländer Partner (Deutschland) AG Raumentwicklung (FPRE) wie im Vorquartal leicht steigende Preise für Wohneigentum (Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser) sowie steigende Wohnungsmieten. Demnach steigen die Kaufpreise für Wohneigentum im Vergleich zum Vorquartal bundesweit um 0,5 Prozent (Q2 versus Q1: plus 1,4 Prozent). Insgesamt fällt damit der Anstieg der Kaufpreise geringer aus als im zweiten Quartal. Einfamilienhäuser zeigen gegenüber dem Vorquartal einen Preisanstieg um 0,5 Prozent und verteuern sich gegenüber dem dritten Quartal 2023 um 1,8 Prozent. Eigentumswohnungen legen gegenüber dem Vorquartal um 0,5 Prozent zu und verteuern sich gegenüber dem dritten Quartal 2023 um 5,0 Prozent.
Mieten steigen langsamer
Auch die Wohnungsmieten steigen im Vergleich zum Vorquartal und zum Vorjahr weiter an, allerdings weniger dynamisch. So errechnet FPRE im Vergleich zum zweiten Quartal 2024 einen bundesweiten Mietzuwachs von 0,8 Prozent (Q2 versus Q1: plus 1,6 Prozent). Auf Jahressicht legen die Wohnungsmieten im Bundesdurchschnitt nach zuletzt 7,1 nun um 5,8 Prozent zu. Unter den Big-7-Standorten zeigt Berlin gegenüber dem Vorjahr zwar nach wie vor den höchsten Mietpreisanstieg (plus 14,9 Prozent). Gegenüber dem Vorquartal zeigt die Hauptstadt mit plus 1,4 Prozent aber eine mit den anderen Metropolen vergleichbare Entwicklung. Lediglich Düsseldorf und Frankfurt zeigen mit 3,0 und 2,2 Prozent stärkere Mietpreisanstiege.
Club-Deal mit Vonovia-Immobilien
Dass die Kaufpreise für Wohnimmobilien wieder leicht zulegen, lässt Investoren wieder hoffnungsvoller auf Immobilien blicken. Dazu passt ein aktueller Club-Deal institutioneller Wohnimmobilieninvestoren. So hat die HIH Invest Real Estate GmbH (HIH Invest) mit dem börsennotierten Wohnungsunternehmen Vonovia einen weiteren Fonds aufgelegt. Der Fonds hat zehn Immobilien mit einem Investitionsvolumen von rund 516 Millionen Euro erworben. Das notwendige Eigenkapital für den Fonds werde durch einen Club institutioneller Investoren investiert. Der Wohnimmobilienfonds wird mit einer Strategie gemäß Artikel 8 der EU-Offenlegungsverordnung aufgelegt, informiert die HIH Invest in einer Mitteilung. Vonovia übernehme die Erstvermietungsgarantie für die Wohn- und Gewerbeflächen. Verkäufer der Objekte sind GSW und Buwog, zwei Vonovia-Konzerngesellschaften.
Sieben institutionelle Investoren an Bord
Bei acht der zehn Objekte handelt es sich um Projektentwicklungen und Neubauten, zwei Bestandsimmobilien seien umfassend modernisiert worden. Die Gesamtmietfläche der Objekte beträgt 106.300 Quadratmeter, davon sind etwa 97.600 Quadratmeter Wohn- und 8.700 Quadratmeter Gewerbefläche. Hinzu kommen 928 Tiefgaragen- und Außenstellplätze. Bei den rund 1.700 Wohneinheiten handelt es sich überwiegend um Zwei- bis Dreizimmerwohnungen. Zudem enthält das Portfolio ein Studierendenwohnheim und Serviced Apartments. Drei der Objekte befinden sich in Berlin, zwei in Stuttgart, je eines in Hamburg, Leipzig, Dresden, München und Falkensee bei Berlin.
Wie bereits beim ersten gemeinsamen Fonds, der im September 2024 aufgelegt wurde, ist die HIH Invest über einen regulierten AIF beteiligt und Mehrheitseigentümer für einen Club institutioneller Investoren. Vonovia übernimmt das Property Management, die HIH Invest fungiert als Fonds- und Asset Manager.
Kaufpreise verlassen die Talsohle
Carsten Demmler, Geschäftsführer der HIH Invest, erläutert: „Es ist uns gelungen, unseren Investoren in einem herausfordernden Marktumfeld ein weiteres renditestarkes Produkt anzubieten. Wir konnten einen Club mit sieben deutschen institutionellen Investoren zusammenstellen. Der Zeitpunkt für Investments in den deutschen Mietwohnungsmarkt ist günstig, denn die Kaufpreise verlassen die Talsohle. Die Flächennachfrage übersteigt das Angebot, so dass die Mieterträge weiteres Potenzial bieten.“
Tiefgaragen mit Ladestationen für Elektroautos
Und Felix Meyen, Geschäftsführer der HIH Invest, erklärt: „Erneut haben wir die Gelegenheit genutzt, uns an einem attraktiven, energieeffizienten Wohnportfolio in Metropolen und Wachstumsstädten zu beteiligen. Die Gebäude werden beziehungsweise wurden im KfW-55 oder KfW-55 EE-Standard gebaut, die beiden Revitalisierungen wurden einer umfassenden energetischen Sanierung unterzogen. Zwei Objekte streben eine DGNB-Gold-Zertifizierung an. Die Tiefgaragen der Gebäude sind überwiegend mit Lade- und Parkmöglichkeiten für Elektroautos ausgestattet. Auch die Standorte in Metropolen und Wachstumsstädten haben uns überzeugt. Die Wohnobjekte liegen in gewachsenen Bezirken und bieten eine überdurchschnittliche Lebensqualität, der ÖPNV, Einkaufsmöglichkeiten, Schulen und Ärzte sind fußläufig erreichbar.“
Autoren: Daniela EnglertSchlagworte: Gewerbeimmobilien | Immobilien | Investoren | Nachhaltigkeit/ESG-konformes Investieren | Studentenwohnheime | Wohnimmobilien
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