Alte Leipziger zeigt sich stabil
Infrastruktur- und Aktienanlagen legten 2023 zu, Immobilien entwickelten sich stabil. Stille Lasten sinken auf 3,6 Milliarden Euro.
Das vergangene Jahr mit dem Zinsanstieg bis zum Herbst und der folgenden Jahresendrallye hat für die Kapitalanlage der Alte Leipziger/Hallesche Versicherungsgruppe Zuwächse gebracht. „Die positiven Folgen der Zinswende überwiegen eindeutig die negativen“, leitete Kapitalanlage-Vorstand Martin Rohm seinen Vortrag auf der virtuellen Bilanz-Pressekonferenz vom Dienstag ein. So seien die stillen Lasten, insbesondere nach dem „Zinsgipfel im Herbst“, von rund 4,4 Milliarden auf 3,6 Milliarden Ende 2023 um etwa 800 Millionen gesunken. Einen Teil der stillen Lasten (rund 30 Millionen Euro) habe man in 2023 auch realisiert und höher verzinslich wieder angelegt.
Besonders wichtig: Nun könnten die Kapitalanleger wieder zu drei bis 3,5 Prozent für Laufzeiten über 20 bis 30 Jahre deutlich oberhalb der durchschnittlichen Garantiezinsen investieren. So sei im vergangenen Jahr die durchschnittliche Portfolioverzinsung, also die laufende Verzinsung (aus Zinsen, Mieten und Dividenden) um zehn Basispunkte auf über zwei Prozent angestiegen. In der Lebensversicherung erhöhten sich die Kapitalanlagen beispielsweise um 0,5 Prozent beziehungsweise um 126,7 Millionen Euro auf 27,81 Milliarden Euro.
Inflationsindexierte EK-Investments
Positive Performancebeiträge für die Kapitalanlage der ALH-Gruppe kamen Rohm zufolge 2023 insbesondere aus den Infrastrukturinvestments – und aus Aktien. So erhöhte sich der Anteil der Infrastrukturinvestments 8,4 auf 9,4 Prozent der Kapitalanlagen. Die Infrastrukturanlagen der ALH-Gruppe seien, was die Eigenkapitalinvestments betrifft, in aller Regel inflationsindexiert, und auch finanzierungseitig hätte etwa ein Viertel der Investments eine variable Verzinsung. Beides trug in 2023 zu dem „guten, ordentlichen Ergebnis“ bei, so Rohm. Im Vorjahr hatte die Gruppe ihre Infrastrukturanlagen ausgebaut. Zudem habe man auch auf der Aktienseite „außerordentlich gute Erträge“ eingefahren. So hat die Lebensversicherung laut Geschäftsbericht die Aktienposition im Lauf des Jahres erhöht, wobei der Anteil der Dividenden-Anlagen von 4,8 auf 4,6 Prozent leicht sank.
Auch vom allgemeinen Downturn an den Immobilienmärkten sei man weitgehend verschont geblieben. Während die Krise insbesondere bei den Büroimmobilien in Form von Neubewertungen zu Buche schlage, sei die ALH-Gruppe nicht in dieses Segment investiert. Auch im Fall Signa sei man in erfreulicherweise nicht involviert, zu „Null“, so Rohm. Am Immobilienmarkt machten 2023 nicht allein die Zinssituation, sondern auch hohe Baukosten und „stagnierende bis leicht sinkende Mieten“ den Investoren zu schaffen. Rohm zeigte sich vor diesem Hintergrund erfreut über das stabile Ergebnis bei den Immobilieninvestments. Der Anteil der Immobilien-Anlagen stieg im vergangenen Jahr von 7,6 Prozent auf 7,7 Prozent.
Autoren: Daniela EnglertSchlagworte: Aktien | Erneuerbare Energien / Renewables | Immobilien | Infrastructure Debt | Infrastructure Equity | Infrastruktur
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