Anleger können bei Zinsträgern und Aktien aus dem Vollen schöpfen
Die LBBW beobachtet ein großes Interesse an Schuldscheinen. Und während Zinsträger generell wieder hohe Renditen abwerfen, freuen sich Aktionäre über steigende Dividenden.
Der Markt für Schuldscheindarlehen (SSD) hat sich im vorigen Jahr als sehr stabil erwiesen. Diese Einschätzung vertritt die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) – obwohl es zu einem Rückgang der Transaktionsanzahl um 24 Prozent auf insgesamt 106 gekommen und das Volumen um 27 Prozent auf 22,8 Milliarden Euro gesunken ist. Denn 2022 war ein Rekordjahr.
In den vergangenen zwölf Monaten habe sich der Markt normalisiert, so die LBBW, was sich auch daran zeige, dass der Volumendurchschnitt bei den Transaktionen der vergangenen zehn Jahre um sieben Prozent übertroffen worden sei. Die Bank sieht darin einen Erfolg angesichts des anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfelds.
Für 2024 erwartet LBBW-Analystin Barbara Ambrus einen stabilen SSD-Markt mit einem Volumen von abermals rund 23 Milliarden Euro. Das Interesse der Investoren an Schuldscheinen sei aktuell groß. Fortgesetzt habe sich im vergangenen Jahr der seit 2022 bestehende Trend zu kürzeren Laufzeiten. Ursachen dafür waren vor allem die Unsicherheiten auf den Märkten sowie Zinsanstiege. Diese machten kurze Laufzeiten für Investoren attraktiv – genauso wie mittlere Volumen, so die LBBW.
Festverzinsliche Anlagen werfen so hohe Renditen ab wie seit langem nicht mehr
Die Kombination des aktuell hohen Zinsniveaus mit der Aussicht auf Zinssenkungen im Jahr 2024 stimmt Paul Jackson von der Fondsgesellschaft Invesco optimistisch für eine ganze Reihe von Anlageklassen. „Wir gehen davon aus, dass die Zinsen in den meisten Ländern im Jahr 2024 deutlich sinken werden. Daher dürften festverzinsliche Anlagen so hohe Renditen abwerfen wie seit langem nicht mehr“, erklärt Paul Jackson, Global Head of Asset Allocation Research bei Invesco. In seinem Jahresausblick beschreibt Jackson sein Basisszenario als das einer „holprigen Landung“ der Wirtschaft mit schwächeren Wachstums- und Inflationsraten, einer Lockerung der Geldpolitik und einer anschließenden Konjunkturerholung bis Ende 2024.
Unternehmen stocken Dividenden auf
Indessen erreichen die Dividendenauszahlungen im MSCI Europe erneut Rekordwerte: Berechnungen von Allianz Global Investors zufolge lagen die Dividendenzahlungen der Unternehmen des breiten europäischen Aktienindex MSCI Europe im Jahr 2023 bei rund 407 Milliarden Euro. Für 2024 erwarten die Experten rund 433 Milliarden Euro an Dividendenzahlungen. Gegenüber 2023 entspricht das einer Steigerung von etwa 6,5 Prozent. Bis zum Jahr 2025 sei mit jährlichen Dividendenauszahlungen in Höhe von 460 Milliarden Euro zu rechnen.
Autoren: Tobias BürgerSchlagworte: Dividenden | Schuldscheindarlehen
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