Vier Kernbereiche für die Transformation
Sustainable-Finance-Beirat veröffentlicht schrittweise vier Diskussionspapiere. Erstes Paper zum Mittelstand und in Kürze zu Start-ups, zur Transformation von Industrieunternehmen und zum Ausbau nachhaltiger Infrastruktur in Deutschland.
Die zukunftsfähige Finanzierung der Transformation hin zur klimaneutralen Wirtschaft ist das Thema, zu dem der Sustainable-Finance-Beirat (SFB) der Bundesregierung nun vier richtungsweisende Diskussionspapiere verfasst hat – alle setzen sich laut SFB mit den zentralen Herausforderungen und Lösungsansätzen für eine nachhaltige Transformation in verschiedenen Wirtschaftsbereichen auseinander. Vor dem Hintergrund des Urteils des Bundesverfassungsgerichts zum Nachtraghaushalt werde die Frage der Finanzierung der nachhaltigen Transformation weiter von enormer Bedeutung sein, schreibt der SFB in einer Mitteilung vom Freitag.
Neue öffentlich-private Finanzierungsmodelle
„Gerade nach dem Urteil aus Karlsruhe verstärkt sich der Fokus auf die Möglichkeiten des privaten Finanzmarktes, die Transformation der deutschen Wirtschaft zu finanzieren und zu begleiten“, sagt Silke Stremlau, Vorsitzende des SFB. „Ein Großteil der deutschen Finanzmarktakteure ist bereit, bei geeigneten Rahmenbedingungen erhebliche Investitionen in die Klimaneutralität zu tätigen. Neue Finanzierungsmodelle zwischen öffentlichen und privaten Geldern können dies befördern.“ Der Sustainable-Finance-Beirat der Bundesregierung wolle zu weiteren Diskussionen und zu neuen Formen der Zusammenarbeit ermutigen, um die vorgeschlagenen Maßnahmen in die Tat umzusetzen und gemeinsam an einer nachhaltigen Transformation zu arbeiten. Die Breite der adressierten Themen zeige, dass eine erfolgreiche, nachhaltige Transformation nur gelingen könne, wenn alle Teile der Wirtschaft und Gesellschaft angesprochen werden.
Praxistauglichkeit bei der Finanzierung von KMUs
Die Papiere drehen sich um vier Themenbereiche: Das erste Diskussionspapier legt den Fokus auf praxistaugliche Lösungsansätze der Transformationsfinanzierung und -förderung für KMUs, die nicht direkt von der Nachhaltigkeitsberichterstattung betroffen sind. Die Empfehlungen betonen die besonderen Herausforderungen des Mittelstands im sozial-ökologischen Umbau und die Notwendigkeit eines effektiven Zusammenspiels zwischen privatem und öffentlichem Kapital, um Finanzierungsengpässe zu überwinden. Das Diskussionspapier zu KMU ist bereits unter diesem Link auf der Website des SFB abrufbar.
Regulierung und öffentliche Förderung als Schlüssel
Das zweite Diskussionspapier beleuchtet die Existenz von Finanzierungslücken im Bereich Hardware Financing für Start-ups. Die Ergebnisse der Studien zeigten, dass gezielte Regulierung, öffentlich gestützte Programme und Erleichterungen für institutionelle Anleger als Schlüsselkomponenten gelten, um die Finanzierungssituation für Hardware-Startups zu verbessern. Dieses Papier soll am 1. Dezember auf der Website des SFB veröffentlicht werden.
Verlässliche und langfristige Strategien für den Wandel
Das dritte Diskussionspapier analysiert die Finanzierungsbedürfnisse kapitalintensiver Industrieunternehmen bei der Umsetzung von Dekarbonisierungsprojekten. Es betont die Wichtigkeit klarer, verlässlicher und langfristiger Strategien der Bundesregierung, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie zu erhalten und eine Verlagerung von Produktionsstandorten zu verhindern. Es soll voraussichtlich am 8. Dezember auf der Website des SFB abrufbar sein.
Rolle der Kommunen bei Infrastruktur
Das vierte Diskussionspapier konzentriert sich auf den Ausbau nachhaltiger Infrastruktur in Deutschland. Es geht auf die Rolle von Kommunen und kommunalen Unternehmen ein, die für eine erfolgreiche Umsetzung von Investitionsprogrammen in eine nachhaltige Infrastruktur entscheidend sind. Die Empfehlungen zielen darauf ab, wie man privates Kapital nutzbar machen kann für die Schaffung einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Infrastruktur. Das Papier wird voraussichtlich am 15. Dezember auf der Website des SFB veröffentlicht.
Autoren: Daniela EnglertSchlagworte: Corporates | Infrastruktur | KMU | Nachhaltigkeit/ESG-konformes Investieren | Sustainable Finance | Venture Capital
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