Meag finanziert Ausbau von französischem Hafen
Port-La Nouvelle an der Mittelmeerküste soll wachsen und Energiewende in Frankreich unterstützen. Geplanter Hub für Ausbau von Offshore-Windanlagen im Mittelmeer.
Häfen rücken im Zuge der Energiewende europaweit in den Fokus. Dazu passt ein neues Fremkapitalinvestment der Meag. Der Asset Manager von Munich Re und Ergo meldet die Finanzierung des Ausbaus und langfristigen Betriebes des Handelshafens von Port-La-Nouvelle. Die Finanzierung erfolgt im Rahmen eines Konzessionsvertrags mit der französischen Region Okzitanien zusammen mit anderen Kreditgebern. Die Anleihe wurde von Unternehmen der Munich-Re-Gruppe und weiteren institutionellen Investoren über die Meag gezeichnet, darunter auch dem Meag Infrastructure Debt Fund II.
Öffentlich-private Partnerschaft
Der Hafen liegt in Port-La-Nouvelle in der Nähe von Narbonne an der Mittelmeerküste in Südfrankreich. Gegründet als französische „Semop“ (eine öffentlich-private Ein-Zweckgesellschaft) mit ihren Gesellschaftern, der Region Okzitanien und der Banque de Territoires (zusammen 49 Prozent) sowie dem privaten Aktionärskonsortium Nou Vela (51 Prozent), hält die Gesellschaft die Konzession für den Ausbau, Betrieb, Management und Entwicklung des Handelshafens über einen Konzessionszeitraum von 40 Jahren. Holger Kerzel, Global Head of Illiquid Assets und Geschäftsführer der Meag, sagt dazu: „Dieses Projekt ist ein wichtiger Beitrag für das weitere Wirtschaftswachstum der Region und unterstützt die Pläne Frankreichs zur Energiewende. Im Gegenzug bietet diese Investition eine attraktive Rendite und zusätzliche Diversifizierung für unsere Kunden.“
Schwimmende Windkraftanlagen im Mittelmeer
Nach Abschluss der Finanzierungsvereinbarungen und der offiziellen Konzessionsübergabe durch die Region am 23. Juni 2022 hat die Semop mit der eigentlichen Investitionstätigkeit begonnen. Benjamin Hemming, Head of Infrastructure Debt, sagt: „Mit der starken politischen Unterstützung der Region wird dieses Projekt dazu beitragen, den Hafen zu einem der wichtigsten Handelshäfen in der Region zu machen. Die strategische Lage und die Entwicklungspläne für den Hafen sind ideal, um Frankreichs ehrgeizige Pläne für den Ausbau von Floating Offshore-Windkraftanlagen im Mittelmeer zu unterstützen.“ Der erweiterte Hafen soll bis 2030 ein Verkehrsaufkommen von sechs Millionen Tonnen bewältigen und seine Fläche von 60 auf 120 Hektar vergrößern.
Logistische Drehscheibe für Offshore-Wind und grünen Wasserstoff
Port-La Nouvelle sei hinsichtlich der Energiewende bisher der einzige Mittelmeerhafen, der gezielt als Hub für den Ausbau von Offshore-Windanlagen im Mittelmeer ausgebaut werden soll, so die Meag. Neben dem Umschlag von Waren, die die Meag als Schütt- und Flüssiggut umschreibt, zielt die Entwicklungsstrategie darauf ab, den Hafen als logistische Drehscheibe für die Installation und Wartung schwimmender Windkraftanlagen im Einklang mit den langfristigen Plänen Frankreichs zum Ausbau Erneuerbarer Energien zu positionieren. Darüber hinaus werde der Hafen eigene Import-, Vertriebs- und Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff installieren.
Die Finanzierung für den französischen Hafen Port-La-Nouvelle ist nicht die einzige Fremdkapital-Transaktion der Meag im Zusammenhang mit Häfen. So finanzierte der Asset Manager von Munich Re und Ergo im Rahmen von Infrastructure Debt laut Website beispielsweise auch den belgischen Hafen von Antwerpen.
Laut ihrem Geschäftsbericht 2021 will die Munich Re ihre Alternatives und hierbei insbesondere Infrastrukturinvestments künftig weiter ausbauen. Bis 2025 soll sich beispielsweise die Höhe der Investments in Erneuerbare Energien gegenüber 2019 auf rund drei Milliarden Euro verdoppeln.
Autoren: Daniela Englert In Verbindung stehende Artikel:
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