ETF-Volumina: Verdoppler bis 2026
Digitalisierung und Produktinnovationen als Wachstumstreiber. PWC-Studie ergibt viel Potenzial für aktive Indexfonds.
Die ETF-Branche bleibt optimistisch. Sie erwartet, dass sich das verwaltete Vermögen globaler ETFs bis 2026 auf rund 20 Billionen Dollar verdoppelt. In Europa geht man von einem Verdoppler auf drei Billionen Dollar aus. Dies ergab eine weltweit durchgeführte Befragung von PWC unter 60 Branchenexperten. Bei drei Viertel der Experten handelt es sich um ETF-Manager oder -Sponsoren.
Wachstumstreiber sehen die Experten vor allem in der Digitalisierung und in Produktinnovationen. 84 Prozent der Befragten rechnen damit, dass die weltweit wachsende Nachfrage in den kommenden zwei bis drei Jahren primär über Online-Plattformen erfolgt. „ETFs haben sich in volatilen Märkten zu Krisenzeiten bewährt. Digitale Vertriebskanäle tragen zur Kostensenkung bei und erleichtern den Zugang für neue Anleger zu dem Segment. Die laufende Neuausrichtung von ETFs nach ESG-Kriterien bietet die Chance, nicht nur regulatorische Vorgaben, sondern auch Investorenwünsche zu erfüllen“, erläutert Gerald Gonsior, Partner und Leiter Asset & Wealth Management bei PWC Deutschland.
Nachhaltigkeit und aktive ETFs bieten Wachstumschancen
Weltweit wollen 46 Prozent in den kommenden zwölf Monaten mehr als die Hälfte ihrer Produktinnovationen nach ESG-Kriterien ausrichten. In Europa planen dies sogar mehr als 80 Prozent. Für ein Drittel der europäischen ETF-Anbieter bestehen aber noch regulatorische Unsicherheiten. Dies betrifft die Meldepflichten für eine Klassifizierung nach Artikel 8 und 9.
Wachstumschancen für aktive ETFs in Europa
Die wachsenden Mittelzuflüsse und die Abschaffung der täglichen, vollständigen Transparenzpflicht sorgten laut der Studie bereits in den vergangenen Jahren insbesondere in den USA und Kanada für ein deutliches Wachstum aktiver ETFs. 2021 waren in den USA mehr als die Hälfte der neu aufgelegten ETFs aktive Produkte.
In Europa sehen ein Viertel der Befragten für aktiv gemanagte Indexfonds in den nächsten zwei bis drei Jahren enormes Wachstumspotenzial. Mehr als die Hälfte der europäischen ETF-Verwalter erklärt, sie würden aktive ETFs anbieten, sollte die tägliche Offenlegungspflicht wegfallen. „Sollte die Regulierung in Europa ähnlich wie in den USA angepasst werden, erwarten wir für Europa in fünf Jahren ein Volumen von einer Billion US-Dollar. Ohne diesen Zusatzschub rechnen wir mit etwa 700 Milliarden US-Dollar. Vor allem Anbieter ohne klassische Vertriebskanäle können mit ETFs leichter aktive Anlagestrategien vermarkten und von den höheren Margen in diesem Segment profitieren“, sagt Utz Helmuth, Director bei Strategy&, der globalen Strategieberatung von PWC.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: ETFs
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