Amundi schließt Übernahme von Lyxor ab
Asset Manager will bei ETFs und Liquid Alternatives Marktanteile weiter ausbauen. ETF-Geschäft soll bis 2025 um 50 Prozent wachsen.
Die beiden französischen Anbieter Amundi und Lyxor vereinigen sich zum Jahresanfang: Nach dem Abschluss der Lyxor-Übernahme zum 1. Janaur 2022 stellte Amundi neue Ambitionen und die Organisation für zwei wichtige Kompetenzbereiche gegenüber Pressevertretern vor: Der Asset Manager will künftig die beiden Bereiche passives Management und liquide alternative Anlagen ausbauen. In einer zweiten Phase, die für Mitte 2022 geplant ist, wird Lyxor mit Amundi verschmolzen. Der Integrationsprozess werde in den nächsten zwei Jahren schrittweise in mehreren Schritten erfolgen (IT-Migration, rechtliche Zusammenschlüsse, Aufbau einer neuen Organisation), teilte Amundi am Dienstag mit. Die Lyor-Übernahme erfolgte zudem früher als erwartet. Ursprünglich war angekündigt worden, die Transaktion spätestens im Februar 2022 abzuschließen.
Lyxor wurde 1998 gegründet und verfügt über mehr als 140 Milliarden Euro an Assets under Management (AuM) und under Advisory. Lyxor ist derzeit der drittgrößte ETF-Anbieter in Europa mit einem Marktanteil von 7,7 Prozent (95 Milliarden Euro an AuM). Er hat zudem eine anerkannte Expertise im aktiven Management (45 Milliarden Euro AuM) entwickelt, insbesondere durch seine alternative Plattform. Mit der Lyxor-Übernahme wird Amundi mit AuM in beiden ETF-Sparten von über 170 Milliarden Euro über einen UCITS-ETF-Marktanteil von 14 Prozent verfügen.
Fixed-Income-ETFs und ESG-Anlagen
Amundi kündigt zudem an, im Bereich des Managements passiver Anlagestrategien die AuM bis 2025 um 50 Prozent steigern zu wollen. Neben einem erwarteten starken Wachstum im Retail-Bereich, erwartet Amundi auch ein wachsendes Interesse von europäischen institutionellen Anlegern, die bereit sind, ihr Engagement in ETFs zu erhöhen, insbesondere für die Allokation in Fixed Income- und ESG-Anlagen. Hauptfokus für alle Produkteinführungen auf der Plattform soll auf Responsible Investing liegen und darüber hinaus werde Amundi ETF den Anteil der verantwortungsvollen ETFs, das heißt klassifiziert als SFDR 8 oder SFDR 9 (nach der Offenlegungsverordnung), verdoppeln und dieser soll bis 2025 40 Prozent des gesamten ETF-Angebots erreichen, gemäß der unternehmenseigenen Nachhaltigkeitsziele (2025 ESG Ambition Plan & Net Zero Verpflichtung).
Im April 2021 hatte Amundi erstmals exklusive Verhandlungen mit dem damaligen Eigner Société Générale über die Akquisition von Lyxor gemeldet. Für den Erwerb des Asset Managers bot Amundi 825 Millionen Euro in Cash oder – wie es in einer entsprechenden Pressemitteilung hieß – 755 Millionen Euro ohne „excess capital“. Der ETF-Pionier Lyxor kam damals auf 77 Milliarden Euro AuM in ETFs und rangierte mit einem Marktanteil von 7,4 Prozent auf Platz drei in Europa.
Autoren: Daniela EnglertSchlagworte: Asset Manager | ETFs | Liquid Alternatives | Übernahme
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