COP 26: letzte Chance Glasgow
Die Welt steht einmal mehr an einem Scheideweg: Die Klimakonferenz von Glasgow könnte der späte Startschuss für eine globale Anstrengung zur Eindämmung des Klimawandels werden – oder
ein großer Flop. Doch dass es höchste Zeit ist zu handeln, das sollte mittlerweile allen klar sein. Der Klimawandel ist unabänderliche Realität. Dies erkennt man auch daran, dass sich die Ziele in
Glasgow nicht mehr länger nur auf die Einsparung von Treibhausgasen und auf die Eindämmung des Klimawandels idealerweise bei 1,5 Grad Celsius beziehen. Konsens ist nun, dass die Staatengemeinschaft sich auch um die Folgen dessen kümmern muss, was der Klimawandel mit Sicherheit anrichten wird.
Um Schlimmeres zu verhindern, müssen alle an einem Strang ziehen. Das gilt nicht nur für die Politik, sondern auch für Wirtschaftsakteure und Finanzbranche. Denn auch Vermögensverwalter haben selbstverständlich die Aufgabe, ihren Beitrag zu leisten. Das geschieht primär durch die Steuerung von Investitionen, weg von Branchen und Unternehmen, die zur Erhöhung der CO₂-Emissionen beitragen, und durch intensive Gespräche mit den Unternehmen über ihre Klima- und Nachhaltigkeitsstrategien.
Aus diesem Grunde verabschiedete sich Union Investment weitgehend aus Anlagen in Kohleförderer. Doch das 1,5-Grad-Ziel wird kaum zu schaffen sein, indem Investments nur in bereits heute sehr nachhaltige und klimaneutrale Unternehmen gelenkt werden. Vielmehr gilt es, die Investitionen so zu steuern, dass Unternehmen unterstützt werden, die noch nicht nachhaltig sind, es aber werden wollen. Dazu braucht es dreierlei: Ein ambitioniertes Ziel, die Mittel, dieses Ziel auch zu erreichen und die richtigen Anreize für das Management, um das Unternehmen voranzutreiben.
Darin liegt nicht nur die Chance auf die Bewältigung der Folgen des Klimawandels, sondern auch die zentrale Aufgabe als Vermögensverwalter. Union Investment ist ein Asset Manager, der das Vermögen seiner Kunden vermehren will. Das geschieht durch Investments in wandlungswillige Unternehmen. Transformationskonzepte haben grunds.tzlich auch einen klar messbaren Einfluss auf die fundamentale Unternehmenssituation. Gelingt es einem Unternehmen, seine Ums.tze zu steigern und/oder die damit verbundenen Kosten und Risiken der Produktion zu senken, hat dies einen Effekt auf die künftige Gewinnentwicklung. Die nachhaltige Transformation von Geschäftsmodellen wird deshalb für Investoren zur zentralen Entscheidungsgröße. Darin liegt die Chance, dem Klimawandel erfolgreich zu begegnen – bevor es zu spät ist.
Autoren: Dr. Henrik Pontzen In Verbindung stehende Artikel:
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