Hotelinvestmentvolumen fast halbiert
Rückgang um 47 Prozent auf 480 Millionen Euro in Q1 in Deutschland. CBRE: mehr Value-add, mehr Family Offices.
Auf dem deutschen Hotelinvestmentmarkt wurden im ersten Quartal 2021 480 Millionen Euro investiert. Verglichen mit dem besonders starken ersten Quartal des Vorjahres ist das ein Rückgang um 47 Prozent. Trotz einer Halbierung ist aber der Rückgang für den Immobiliendienstleisters CBRE weniger stark als erwartet. Trotz Corona habe sich der Markt gut geschlagen, findet Olivia Kaussen, Head of Hotels bei CBRE in Deutschland, in einem aktuellen Bericht. „Die strategisch orientierten Investoren lassen sich durch die Corona Pandemie nicht abschrecken und sichern sich gute Standorte.“
Insgesamt fielen im ersten Quartal 61 Prozent des Investitionsvolumen auf Core- oder Core-Plus-Objekte. Davon entfiel ein Großteil auf die Top-7-Standorte, die zusammen auf 207 Millionen Euro oder 43 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens der ersten drei Monate kommen. Hierzu trugen im Wesentlichen Transaktionen in Frankfurt und München bei, wo das Investitionsvolumen um zwölf beziehungsweise 134 Prozent über jenem Wert des Vorjahreszeitraum lag. „Damit handelt es sich zwar immer noch um die mit Blick auf das Transaktionsvolumen vorherrschende Anlagestrategie. Der Grund dafür ist aber vor allem das deutliche größere Volumen pro Transaktion. Der Marktanteil ist um 30 Prozentpunkte auf 60 Prozent zurückgegangen“, erläutert Dr. Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland.
Verdoppelt hat sich hingegen das Volumen im Value-Add-Segment. Noch deutlicher zeigt sich diese Verschiebung mit Blick auf die Transaktionsanzahl. Im ersten Quartal 2020 entfielen von 44 Transaktionen 33 auf Core und Core-Plus. Im ersten Quartal 2021 waren es von 25 Transaktionen aber nur neun.
Bei den Sterne-Kategorien der gehandelten Hotels gab es im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einige Veränderungen. Der Fokus des Transaktionsvolumens lag zwar weiterhin auf 3-Sterne-Hotels (27 Prozent) und 4-Sterne-Hotels (43 Prozent). Besonders bei Letzteren gab es jedoch einen deutlichen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (minus 61 Prozent).
Mehr einheimische Investoren
Im ersten Quartal wurde auf dem deutschen Hotelinvestmentmarkt ein Großteil der Käufe von einheimischen Investoren getätigt. Diese machten knapp 76 Prozent des Transaktionsvolumens aus, im Vorjahresquartal lag dieser Anteil bei gerade mal 36 Prozent. Bei den Verkäufen waren im ersten Quartal 2021 internationale Akteure stärker vertreten als im Vorjahreszeitraum. Ihr Anteil am Verkaufsvolumen stieg um elf Prozentpunkte auf 47 Prozent. „Anders als im Vorjahresquartal waren die größte Käufergruppe private Investoren mit 44 Prozent, zu denen auch Family Offices zählen“, sagt Lorina Callenberg, Associate Director Hotels bei CBRE in Deutschland.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Hotel
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