Investoren wollen mehr Immobilien
Höhere Quoten und mehr Diversifikation geplant. Anleger erwarten steigenden regulatorischen Aufwand.
Investoren wollen mehr in Immobilien allokieren. Dies geht aus einer Umfrage unter 222 Kunden von Patrizia hervor, die im Februar durchgeführt wurde. Laut der Umfrage planen 72 Prozent der institutionellen Investoren, ihr Immobilienportfolio in den nächsten fünf Jahren zu erweitern. 16 Prozent der Befragten gaben an, dass sie ihre Immobilienquote in den nächsten fünf Jahren um mehr als zehn Prozent erhöhen wollen. 56 Prozent beabsichtigen, ihre Immobilienquote um bis zu zehn Prozent zu erhöhen. Keiner der Befragten beabsichtigt, seinen Immobilienanteil zu reduzieren.
Zudem haben sich Immobilien in der Corona-Pandemie als stabiles Investment erwiesen. 56 Prozent der Investoren berichten, dass sie keine Anpassungen in ihren Immobilienportfolios vorgenommen haben, und nur ein Prozent hat die Immobiliengewichtung reduziert. Von denjenigen, die als Reaktion auf die Krise umgeschichtet haben, stellten die meisten ihr Engagement auf verschiedene Immobiliensektoren um (19 Prozent), während andere auf Investmentstrategien mit geringerem Risiko setzten (acht Prozent) oder Investments zurückstellten (17 Prozent) und ihre Liquidität erhöhten (sechs Prozent). 14 Prozent schichteten in Aktien, Anleihen, andere Asset-Klassen oder Infrastruktur um.
Anne Kavanagh, Mitglied des Vorstands und Chief Investment Officer bei Patrizia: „Institutionelle Investoren erhöhen ihre Investments in Immobilien und suchen nach einer breiteren Diversifizierung über die Immobiliensektoren hinweg, um auch in Zukunft attraktive risikoadjustierte Renditen zu erzielen. Im gegenwärtigen Niedrigzinsumfeld haben sich die Renditen aus Immobilien als nachhaltig erwiesen, die attraktiv und stabil sind. Insgesamt waren Immobilieninvestments in der Corona-Pandemie außerordentlich widerstandsfähig und lieferten solide Renditen. Gleichzeitig hat die Krise die Notwendigkeit eines aktiven Asset Managements und maßgeschneiderter Sektorstrategien verdeutlicht, um Risiken effektiv zu reduzieren und den Wert der Assets zu steigern.“
Infrastruktur auf Einkaufszettel
Der Umfrage lässt sich ferner entnehmen, dass die Diversifizierungsbestrebungen auch für das Gesamtportfolio gelten. Rund jeder zweite Befragte plant, in den nächsten fünf Jahren seine Infrastrukturinvestments zu erhöhen und 42 Prozent beabsichtigen, in neue Assetklassen zu investieren. 43 Prozent wollen ihre Portfolios über verschiedene Immobiliensegmente, Anlagestrategien (zwölf Prozent) oder internationale Märkte (zwölf Prozent) weiter diversifizieren.
Immer mehr Regulatorik
Weiteres Thema der Umfrage: Regulatorik. 97 Prozent der Befragten erwarten, dass die regulatorischen Anforderungen an das Reporting in den nächsten fünf Jahren steigen werden. 92 Prozent glauben, dass das Risk Reporting umfassender werden wird. Zu den wachsenden Anforderungen gehören höhere Erwartungen an das Reporting nach Segmenten (40 Prozent), Markt-Benchmarking (42 Prozent), Performance (48 Prozent) und Investment Reporting (60 Prozent). Eine deutliche Mehrheit von 87 Prozent bereitet sich auf ein vertieftes ESG-Reporting sowohl auf Portfolio- als auch auf Einzelobjektebene vor (87 Prozent beziehungsweise 77 Prozent). Infolgedessen planen 73 Prozent ESG-bezogene Kennzahlen und Indikatoren, die sie für ihre Portfolioanalysen und -berichte verwenden, zu erhöhen. Angesichts der wachsenden Anforderungen glauben institutionelle Investoren, dass sich die Entwicklung hin zu automatisierten Portfolioanalysen und -berichten beschleunigen wird.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Immobilien
In Verbindung stehende Artikel:
Schreiben Sie einen Kommentar