18. Dezember 2020

Rendite und messbare Wirkung

Impact Investing verfolgt aus unserer Sicht neben der finanziellen Rendite vier Ziele: Erstens Intentionalität, sprich eine positive Wirkung in Bezug auf Umwelt und Gesellschaft. Zweitens Materialität, also dass Kernprodukte beziehungsweise Dienstleistungen der ­Unternehmen im Portfolio dazu beitragen, die beabsichtigten Wirkungen zu erzielen. Dabei dienen als Maßstab zum Beispiel die 17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs). Drittens Additionalität: dass die Anlagestrategie zu Ergebnissen zugunsten von ­Umwelt und Gesellschaft führt, die es ohne sie wahrscheinlich nicht geben würde. Und viertens Messbarkeit, sprich dass sich die positive Wirkung quantifizieren lässt. Damit ist Impact Investing ein besonders konkreter Weg nachhaltiger Geldanlage.

Die Auswahl geeigneter Impact Investments ist anspruchsvoll. ­Idealerweise sollten quantitative und qualitative Kennzahlen in sie einfließen. Orientierung dabei bieten das Rahmenwerk des Global Impact Investing Network (GIIN), des Impact Management Project (IMP), der International Finance Corporation (IFC) oder der Green Bond Principles beziehungsweise der European Green Bond Standards. Traditionell wählen Impact-Investoren den Weg über Fremdkapital­finanzierungen oder über Equity-Engagements an den Privatmärkten. So ­erfreuen sich im Segment der alternativen Anlagen an Privatmärkten unter ­anderem Infrastrukturinvestments in Erneuerbare Energien steigender Nachfrage. Es gibt jedoch auch schon seit Längerem Entwicklungen im Anleihesegment, wo das Interesse an Green Bonds stark wächst.

Daneben wächst das Interesse an Strategien über Aktien öffentlich gelisteter Unternehmen. Aus Investorensicht ist dabei interessant, dass Analysten gelistete Impact-orientierte Unternehmen in der Regel nicht so stark auf dem Radar haben wie andere. Hinzu kommt: Impact-Firmen verfügen in der Regel stärker über intellektuelles Kapital als andere, was der Markt nicht unbedingt ­angemessen einpreist. Daraus ergeben sich Ineffizienzen mit entsprechendem Renditepotenzial. Auf diese Weise ermöglicht Impact Investing eine konkret messbare, positive Wirkung auf Umwelt und Gesellschaft sowie eine finanzielle Rendite. Zum Beispiel kann die CO₂-Intensität der Portfoliounternehmen im Rahmen einer globalen Impact-Aktienstrategie bis zu 70 Prozent niedriger liegen als am breiten Markt. Gleichzeitig ist eine Wertentwicklung von 300 Basispunkten über dem globalen Aktienmarkt möglich.

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