Deutsche Börse startet Konsultation zu Dax-Erweiterung
Erweiterung von 30 auf 40 Titel vorgeschlagen. Qualitätskriterien sollen nächstes „Wirecard“ verhindern.
Die Deutsche Börse hat eine Konsultation zu einer Reform der Dax-Index-Familie gestartet. Bis zum 4. November 2020 können Anleger dabei zu verschiedenen Themen Stellung nehmen. Im Raum steht demnach eine Erweiterung des Dax auf 40 Titel, für die sich auch Deutsche-Börse-Vorstandschef Theodor Weimer ausgesprochen hat. „Es ist kein Geheimnis, dass ich persönlich die Ausweitung des Dax 30 auf einen Dax 40 begrüßen würde“, so Weimer anlässlich des Starts der Konsultation. In diesem Falle – so die Konsultation – würde der Mdax auf 50 Titel verkleinert werden. Der SDax wird in beiden Fällen 70 Titel umfassen.
Zudem sollen Qualitätskriterien geschärft werden. Dies ist als direkte Antwort auf das Wirecard-Debakel zu sehen. Denn unter den Kriterien findet sich etwa die „fristgerechte Vorlage von Quartalsberichten für den DAX-Index und eines testierten Jahresberichts für alle Auswahlindizes mit Sanktionsmöglichkeiten bis hin zum Indexausschluss (Fast Exit) im Falle der Nichterfüllung“. Aber auch die Aufnahme von Delivery Hero findet sich hierin reflektiert, soll doch künftig die Profitabilität der Unternehmen Voraussetzung für die Aufnahme in den Dax werden, so der Abstimmungsvorschlag. Zudem findet sich mit einem Ausschluss von Unternehmen mit Umsätzen von mehr als zehn Prozent mit kontroversen Waffen ein ESG-Kriterium in der Liste. Auch wird eine Anpassung an internationale Standards, etwa die Berücksichtigung der Free-Float-Marktkapitalisierung statt des Börsenumsatzes, angedacht.
Autoren: Tim Büttner In Verbindung stehende Artikel:
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