Cat Bonds bieten hohe Spreads
Kalifornische Buschfeuer für Fermat Capital attraktiv. Neue Emittenten und neue Risiken.
Das Coronavirus hat auch den Markt für Insurance Linked Securities (ILS) infiziert. Wie bereits im Markt bekannt erlitten Investoren Verluste, die in Pandemic Bonds der Weltbank investiert waren. Für die risikoreichere Anteilsklasse B liegt der Verlust bei 100 Prozent. Zumindest ein Trostpflaster ist jedoch der Spread des Kupons von 11,5 Prozent, der seit 2017 vereinnahmt werden konnte.
Die Kehrseite der Medaille: Der Marktstress sorgt für attraktive Spreads von über 600 Basispunkten. Laut Brett Houghton liegen die Renditeaufschläge langfristig normalerweise bei 400 bis 600 Basispunkten. Houghton arbeitet beim Cat-Bond-Spezialisten Fermat Capital, einem Kooperationspartner von GAM. In die Pandemie-Anleihen war Fermat nicht investiert.
Interessant für neue Engagements sind für Houghton Anleihen, mit denen Emittenten den Schaden von Buschfeuern in Kalifornien absichern. Eine größere Allokation in diesem Segment mache sich wegen des verbesserten Risk-Return-Profils bezahlt. Ein Grund hierfür sei der technologische Fortschritt beim „Feuer-Monitoring“ durch Infrarot- und Wärmebildkameras. Weitere Gründe seien eine aktivere Feuerwehr und natürlich die nach zahlreichen Schäden in der Vergangenheit erhöhten Kupons. Generell habe der Markt aber auch durch neue Emittenten und Risiken an Attraktivität gewonnen. Houghton nennt als Beispiele Versicherungen und staatliche Einheiten, die nun neu auf der Liste der Emittenten stehen, oder Anleihen, die Erdbeben in Südamerika oder auf den Philippinen abdecken.
Auf Jamaika als neuen Emittenten muss der Markt jedoch noch etwas warten. Wie Artemis berichtet, verzögern sich die Cat-Bond-Emissions-Ambitionen des Karibikstaates. Grund sei die durch den Ausbruch des Coronavirus verursachte Volatilität an den Finanzmärkten.
Klimawandel als neutrales Risiko
Ungewollte Aufmerksamkeit droht dem ILS-Markt wieder in wenigen Wochen, wenn die offizielle Hurrikan-Saison beginnt. Wegen des Klimawandels ist zudem davon auszugehen, dass die Anzahl und die Stärke dieser Stürme zunehmen. Brett Houghton ist jedoch nicht bang: „Versicherungsschäden treten erst auf, wenn die Hurrikans auf Land treffen. Aber mit steigenden Temperaturen sinkt die Wahrscheinlichkeit von sogenannten „landfalls“ Hurrikans. Das Wetterphänomen sind Windströmungen, welche den Hurrikan zurück aufs Meer drücken. Die Klimaerwärmung kann somit ein neutrales Risiko darstellen.“
Weiter verschlossen bleibt das Rendite- und Diversifikationspotenzial von ILS Investorengruppen, für die wie beispielsweise Pensionskassen die Anlageverordnung relevant ist. In dieser sind ILS nämlich nicht als zulässige Asset-Klasse aufgeführt. Für Lebensversicherungen wiederum ist das Gebot der Spartentrennung ein Investitionshindernis.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Fixed Income
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