Schwarzer Schwan
11. Oktober 2019

Feuer und Wasser

Asche zu Asche

Wie hoch darf der risikolose Verlust sein? Mit dieser Kalamität müssen sich alle herumschlagen, die Geld anzulegen haben. Wer Verwahrgebühren von 40 oder 50 Basispunkte bei der Sparkasse oder Bank vermeiden will, muss sich mit der Frage beschäftigen, wie größere Summen nicht nur sicher, sondern auch platzsparend untergebracht werden können. Man muss sich Gedanken darüber machen, ob es sinnvoll ist, Euros in 1.000 CHF-Geldscheine umzutauschen. Oder ob eine teure Rolex oder eine Patek Philippe platzsparender und wertbeständiger sind als Geldbündel von zehntausenden von Euros.

Sondervermögen im Motorraum

Die Wahl einer alternativen Verwahrstelle muss ebenfalls gut geplant werden. Unglücklich verlief beispielsweise für Eichhörnchen in Pennsylvania die Wahl einer Winter-Verwahrstelle für ihre etwa 200 Walnüsse an Assets under Management. Den Motorraum seines Autos wollte der Besitzer – wahrscheinlich auch ohne Anlagegrenzprüfung – für das Walnuss-Sondervermögen nämlich wegen der Rauchentwicklung nicht auf Dauer zur Verfügung stellen.

Manche mögen’s heiß

Ebenfalls von viel Kreativität zeugt die Idee eines Kfz-Meisters aus Nordrhein-Westfalen, 540.000 Euro im Kessel einer stillgelegten Ölheizung zu verstecken. Dummerweise war es jedoch einer befreundeten Urlaubsvertretung etwas zu kühl und die Heizung wurde reaktiviert. Laut der Bild-Zeitung hat der Kfz-Meister nun einen Freund und eine halbe Million Euro weniger. Lediglich 20.400 Euro konnte die Bundesbank nachweisen und erstatten.

Die Bundesbank ist mit Schäden durch Feuer, Wasser oder Explosionen sehr erfahren. Zu etwas Geduld – etwa 24 Stunden – raten die erfahrenen Zentralbanker beispielsweise, wenn der Hund das Geld gefressen hat. Der Gang zu Jens Weidmanns Bundesbank ist aber nicht in jedem Fall zu empfehlen. Medien berichteten über eine Frau, deren Scheine durch Wunderkerzen beschädigt worden seien. Es stellte sich jedoch heraus, dass die Brandspuren von Schweißarbeiten an einem Tresor stammen. Für die Polizei interessant sind auch Fälle von explosionsgeschädigten Geldscheinen, die von Automatensprengern treuherzig zur Bundesbank gebracht werden.

Auch der Kfz-Meister hätte den Fall auf sich beruhen lassen und nicht den Ex-Freund vor Gericht beklagen sollen. Denn das Gericht sprach den Mann von jeder Schuld frei, dafür interessiert sich aber nun das Finanzamt für die Herkunft des Gelds. Manchmal sind eben auch 50 Basispunkte eine richtig gute Investition.

Ein sonniges Wochenende wünscht Ihnen Ihre Redaktion von portfolio institutionell!

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