Klasse Kunst als Asset-Klasse
Opportunität Art Consultant
Taugt Kunst als Asset-Klasse? Der saudische Kronprinz Mohammad Bin Salman findet Kunst auf jeden Fall Klasse. Seine Exzellenz hat laut Presseberichten seine Superyacht „Serene“ mit dem 450 Millionen Euro teuren und rund 500 Jahre alten Gemälde „Salvator Mundi“ geleveraged. Hoffentlich kommt der Liebhaber abendländischer Kunst nicht auf den Gedanken, das Werk am Bug der Serene als Galionsfigur zu platzieren.
Für institutionelle Anleger ist es ist auf jeden Fall anspruchsvoll, Gemälde und Skulpturen in Solvency II zu integrieren oder im ALM abzubilden. Außerdem ist gefragte Kunst teuer. Doch nun bietet sich eine günstige Einstiegsgelegenheit: Ein bekannter Art Consultant ist nach seiner Haftentlassung wieder frei und braucht offenbar Geld: Helge Achenbach. Warum sollte er sonst seine Memoiren unter dem vielsagenden Titel „Selbstzerstörung“ schreiben wollen? „Da werden einigen Menschen die Ohren pfeifen“, kündigte Achenbach gegenüber der Deutschen Presse-Agentur an. Zu diesen Menschen gehören sicherlich Mitglieder des Aldi-Clans. Achenbach hat den 2012 verstorbenen Berthold Albrecht beim Aufbau eines Portfolios an Kunstwerken und Oldtimer im Wert von rund 120 Millionen Euro unterstützt. Insgesamt soll der Kunst-Connaisseur dabei nach Medienberichten durch saftige Abrechnungen dem Aldi-Erben 60 Millionen Euro abgeluchst haben.
Führers Ghostwriter oder der gefälschte Fälscher
Mit Blick auf überteuerte Originale kann es sich als durchaus lukrativ erweisen, in Fälscher zu investieren. Man erinnere sich nur an Konrad Kujau. Kujau erlangte durch den Verkauf der von ihm verfassten Hitler-Tagebücher (62 Bände(!), in denen der Führer über Kujau der Nachwelt persönliches wie „Eva sagt, ich habe Mundgeruch“ übermittelte) zweifelhafte Berühmtheit. Seine Popularität nutzte Führers Ghostwriter, originale Kujau-Fälschungen zu verkaufen. Hierbei handelt es sich laut Wikipedia um von Kujau gefälschte Bilder von Malern unterschiedlichster Epochen und Stile, die neben der jeweiligen Künstlersignatur auch den Schriftzug Kujau tragen und somit keine Fälschungen im rechtlichen Sinn darstellen. Allerdings wurden diese Werke bei Sammlern so beliebt, dass sie wiederum gefälscht wurden. Somit wurde der Markt von gefälschten Kujau-Fälschungen überschwemmt. Diesmal war es der in diesen Dingen sehr erfahrene Fälscher Kujau, der Anzeige erstattete.
Ein gutes Timing zum Aufbau einer Kunstsammlung bewies in den 70er-Jahren der britische Einsenbahner-Pensionsfonds Railpen, der in Kunst vor allem einen Inflationsschutz sah. Aber besser Kunst als schnöde Inflation Protection zu betrachten, als als dekadente Dekoration einer Yacht.
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