Anlagestrategie: Value – CO2 = Outperformance
Idiotensichere Kapitalanlage
Der J-Curve-Effekt in idealtypischer Ausprägung lässt sich anhand der persönlichen Vermögenssituation von US-Präsidenten beobachten: Tief im Minus und mit vielen Krediten geleveraged wird nach sündhaft teuren Wahlkämpfen das Weiße Haus erreicht. Dort stabilisiert sich dann dank eines Millionengehalts die finanzielle Lage. Und nach der Präsidentschaft wird die Zeit im Weißen Haus mit völlig überzogenen Gagen für Vorträge und Bücher vergoldet. Interessanterweise entspricht dieser Zeitrahmen auch dem von Private-Equity-Fonds. Schließlich ist man auch im White House für vier bis acht Jahre locked-in.
Leverage in the White House
Die Hurdle Rate, um ex-Präsident Obama für einen Vortrag zu gewinnen, liegt bei 400.000 Dollar. Top-Qartile-verdächtig ist bei den Obamas auch, dass das Ex-Power-Couple noch mit einer Netflix-Serie den Rahm abschöpft. Weniger gut lief der Business Case bei seinem demokratischen Vorgänger Bill Clinton: Die J-Curve des First Womanizer fiel auf Grund von hohen Ausgaben für Rechtsbeistände besonders lang und tief aus. Aus der Rolle fällt dagegen der aktuelle Amtsinhaber Trump. The Donald nahm schon als gemachter Mann Quartier zu Washington, um sich mit der Präsidentschaft bessere Vermarktungsmöglichkeiten für seine Hotels und Golfplätze zu sichern.
Grüner Gründer
Lukrativ kann aber auch sein, wie Al Gore den Einzug ins Weiße Haus wegen 537 fehlender Stimmen in Florida zu verpassen – trotz einer bundesweiten Mehrheit von 500.000 Stimmen gegenüber dem Gegenkandidaten George W. Bush. Gore gab sein Geld sinnvollerweise nicht einem Asset Manager sondern gründete mit Generation Investment Management selbst einen.
Generation Investment Management bewirtschaftet Assets von etwa 20 Milliarden Dollar mit einem „grünen“ Investmentstil. Grün, weil sich die Anlagestrategie auf Value minus CO2 reduzieren lässt und weil dieser simple Ansatz alte Kapitalmarktkämpen wie Berkshire Hathaways Charlie Munger offenbar grün vor Neid werden lässt. Der 94-jährige Munger, den der 88-jährige Warren Buffett gern als seinen Nachfolger bezeichnet, monierte, dass der „nicht besonders smarte“ Gore nur die eine obsessive Idee hatte, dass die Erderwärmung schrecklich ist und deshalb nur Dienstleister wie Microsoft ins Depot kaufte. So habe er hunderte von Millionen Dollar gemacht. „Dabei ist er ein Idiot!“
Eine Replik Al Gores auf Charlie Munger ist nicht überliefert. Mit Vermögenswerten von hunderten von Millionen Dollar und einer Wertschätzung, die deutlich über der seines damaligen Gegenspielers George W. Bush liegt, kann man einen solchen Kommentar aber auch gut ignorieren.
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