Mehr Geld für Pflegeheime
Transaktionsvolumen in Deutschland bis Q3 bei 1,75 Milliarden Euro. Spitzenrendite: 4,75 Prozent.
Das Transaktionsvolumen am deutschen Investmentmarkt für Pflegeheime und Seniorenzentren liegt nach den ersten drei Quartalen bei 1,75 Milliarden Euro – ein Plus von 137 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.
„Bereits nach dem dritten Quartal ist klar, dass im Gesamtjahr 2018 das zweitgrößte Transaktionsvolumen am deutschen Pflegeimmobilienmarkt zu verzeichnen sein wird. Im Gesamtjahr ist ein Transaktionsvolumen von 2,0 bis 2,5 Milliarden Euro möglich“, sagt Dirk Richolt, Head of Real Estate Finance bei CBRE in Deutschland. „Der Markt ist einerseits geprägt von der Käuferseite, die händeringend nach Anlagemöglichkeiten sucht und immer neue Fonds mit substantiellen Volumina auflegt. Auf der anderen Seite gibt es kaum Bestandshalter mit Verkaufsplänen oder Betreiber, die in Anbetracht niedriger Zinsen und IFRS Lease Accounting an Sale-and-Lease-Backs denken.“
Spitzenrendite erstmalig unter fünf Prozent
„Im laufenden Jahr ist die Spitzenrendite erstmalig unter die Fünf-Prozent-Marke gesunken. Diese Entwicklung dürfte sich zwar noch etwas fortsetzen, da es sich bei Pflegeimmobilien aber um Betreiberimmobilien handelt, wird das Niveau der Spitzenrenditen von Büro- oder Einzelhandelsimmobilien nicht erreicht werden“, so Tim Schulte, Associate Director Valuation Advisory Services bei CBRE.
Pflegeheime beliebter als Seniorenresidenzen
Pflegeimmobilien bleiben weiterhin das beliebtere Investitionsziel. In den ersten drei Quartalen entfielen laut CBRE 84,4 Prozent des Transaktionsvolumens auf Pflegeimmobilien, gefolgt von Seniorenresidenzen/Wohnstiften mit 14,4 Prozent. Der bisherige Jahresverlauf war extrem stark von Portfolio-Transaktionen geprägt. Mit 75 Prozent Portfolio-Deals ist der Anteil im Vergleich zum Vorjahr um 31 Prozentpunkte gestiegen.
Größte Käufergruppen: Reits, Versicherungen und Pensionskassen
Die aktivste Käufergruppe blieben nach CBRE-Erkenntnissen die Immobilienaktiengesellschaften/Reits mit 65 Prozent, gefolgt von Versicherungen und Pensionskassen mit acht Prozent. Auf Asset- und Fondsmanager, geschlossene Immobilienfonds, Projektentwickler sowie Corporates entfielen jeweils rund fünf Prozent. Auch das Interesse internationaler Investoren an deutschen Pflegeimmobilien sei weiterhin ungebrochen, mit einem Anteil von 38 Prozent jedoch rückläufig im Vergleich zum Vorjahresergebnis.
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