71 Tonnen Kohlendioxid je investierter Million
GDV veröffentlicht CO2-Fußabdruck von knapp 20 Prozent der Kapitalanlagen der Versicherer. Insgesamt 21,9 Millionen Tonnen CO2-Emissionen aus börsennotierten Aktien sowie Unternehmensanleihen.
Die Versicherer in Deutschland haben als erste europaweit einen CO2-Fußabdruck für einen Teil der Kapitalanlagen des gesamten Sektors veröffentlicht. Demnach haben die Versicherer für börsennotierte Aktien und Unternehmensanleihen im Volumen von 310 Milliarden Euro den CO2-Fußabdruck berechnet – das entspricht rund einem Fünftel (19,9 Prozent) der gesamten Anlagen der Erstversicherer. Somit produzierten die Unternehmen, an denen sich die Versicherer beteiligen, 21,9 Millionen Tonnen CO2, die den Versicherern zuzurechnen sind.
„Unser Fußabdruck für börsennotierte Aktien und Unternehmensanleihen von 71 Tonnen CO2 je investierter Million Euro ist die Referenz, an der wir uns in künftigen Jahren messen lassen wollen“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen am vergangenen Donnerstag beim TransVer Day, dem Nachhaltigkeitstag der Versicherer. Bis 2025 solle dieser Wert erkennbar sinken.
Weitere Asset-Klassen in den kommenden Jahren
Der Branchenverband hat den CO2-Fußabdruck auf Basis der Methoden erhoben, die für Unternehmen künftig gesetzlich vorgegeben sind. In den kommenden Jahren wollen die deutschen Versicherer den CO2-Fußabdruck auch für weitere Anlageklassen erheben.
Noch nicht alle haben Dekarbonisierungsziele
85 Prozent der Versicherer haben Net-Zero-Ziele für die Kapitalanlagen. Im eigenen Geschäftsbetrieb achten 80 Prozent darauf, zum Beispiel bei der Auswahl von Dienstleistern oder der Energieversorgung. Bei der Zeichnung von Risiken berücksichtigen 58 Prozent ihre Nachhaltigkeitsauswirkungen. „Die erst zum Anfang des vergangenen Jahres von uns angestoßenen Veränderungen werden von den Unternehmen umgesetzt“, so Asmussen.
Kapitalanlagen von insgesamt 1,8 Billionen Euro
Die Versicherer hatten Anfang 2021 ihre erste Roadmap für den Weg zu klimaneutralen Unternehmen veröffentlicht. Mit seiner Nachhaltigkeitspositionierung will der Sektor die eigene Kapitalanlage von aktuell 1,8 Billionen Euro bis 2050 netto dekarbonisieren, langfristig keine gewerblichen und industriellen Risiken mehr ins Portfolio nehmen, wenn Kunden und Geschäftspartner keine eigenen Anstrengungen hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft unternehmen, nachhaltige Versicherungsprodukte auszubauen und bis 2025 in ihren eigenen Liegenschaften in Deutschland netto-klimaneutral arbeiten.
51 Prozent der Kapitalanlage in der Net-Zero Asset Owner Alliance
Versicherungsunternehmen mit 90 Prozent der Kapitalanlagen haben mittlerweile die Principles of Responsible Investment der Vereinten Nationen unterzeichnet. Unternehmen mit 51 Prozent der Kapitalanlagen sind Mitglied der Net-Zero Asset Owner Alliance (NZAOA), ebenfalls unter dem Dach der Vereinten Nationen und haben klar ausgewiesene CO2-Minderungsziele und Abbaupfade.
Durch Investitionen in mehr als 1.600 Projekte zur Energieerzeugung durch erneuerbare Energien konnten im vergangenen Jahr 8,6 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Im Vorjahr 2020 waren es erst 4,6 Millionen Tonnen CO2.
Autoren: Daniela EnglertSchlagworte: Dekarbonisierung | Klimaschutz | Nachhaltigkeit/ESG-konformes Investieren | Versicherer
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